Sieben Verletzte in fünf Jahren Viele Unfälle mit Radfahrern an Kreuzung in Ückesdorf

Ückesdorf · An der Kreuzung Reichssraße/Max-Braubach-Straße häufen sich die Unfälle mit Radfahrern. Viele wünschen sich nun einen Kreisel in Ückesdorf, doch die Aussichten sind schlecht.

 Gefahr für Radfahrer Kreuzung Max-Braubach/Reichsstr.

Gefahr für Radfahrer Kreuzung Max-Braubach/Reichsstr.

Foto: Barbara Frommann

Noch Tage später waren deutlich die hellen Markierungen der Polizei auf dem dunklen Asphalt zu erkennen. Kreise und Kreuze kennzeichneten an der Einmündung der Reichsstraße in die Max-Braubach-Straße in Höhe der Ortseinfahrt nach Ückesdorf die Stelle, wo bei einem schweren Unfall am 12. Oktober ein 40-jähriger E-Biker von einem abbiegenden Auto erfasst wurde. Dabei zog sich der Radfahrer erhebliche Verletzungen zu (der GA berichtete).

„Gefährliche Begegnungen zwischen Auto- und Radfahrern sind hier fast alltäglich“, kommentiert Hans-Peter Brozt, der diesen Straßenabschnitt täglich passiert. „Es ist ein Wunder, dass sich nicht mehr ereignet.“ Besonders gefährlich sei die Situation, wenn man mit dem PKW aus Richtung Röttgen kommt. Denn Autofahrer, die von der Landstraße links nach Ückesdorf abbiegen wollen, müssten nicht nur den Gegenverkehr genau im Auge behalten. „Nein, durch die abschüssige Strecke in Richtung Lengsdorf haben die Radfahrer dort ein enormes Tempo. Die kommen schon mal ganz unvorhergesehen vorbeigeschossen. Da muss man höllisch aufpassen“, erklärt er.

Besonders gefährlich ist es seiner Meinung nach morgens. „Dann bewegt sich nicht nur eine schier endlose Autokarawane in Richtung Gymnasium, sondern es sind neben Fußgängern, Radfahrern und Autos auch noch jede Menge Busse unterwegs“, beobachtet er immer wieder. „Zusätzlich muss man auf den fließenden Verkehr auf der Landstraße achten. Da hat man manchmal zu wenig Augen.“

„Für uns ist das kein Unfallschwerpunkt“

Auch Annegret Schleich kennt die Situation vor Ort genau. „Meiner Meinung nach kann man die Ecke nur durch einen Kreisverkehr sicherer machen. So wie am Ortseingang Röttgen. Dort kommen sich die verschiedenen Verkehrsteilnehmer nicht mehr in die Quere“, argumentiert sie.

Aber: „Der Knotenpunkt war nie Bestandteil des Kreisverkehrsprogramms. Wenn eine entsprechende Umgestaltung gewünscht wird, muss Straßen NRW hierzu bewegt werden, denn die Reichsstraße steht nicht in der Baulast der Stadt Bonn“, ließ das Tiefbauamt der Stadt über das Presseamt mitteilen. Was manche Verkehrsteilnehmer subjektiv als gefährlich einschätzen, das ist für die NRW-Straßenplaner objektiv kein Unfallschwerpunkt. „Es gibt keine Überlegungen, dort einen Kreisverkehrsplatz zu errichten“, erklärt Bernd Aulmann vom zuständigen Landesbetrieb Straßenbau NRW dazu. „Da es sich um keine Unfallhäufungsstelle handelt, sehen wir zur Zeit keinen Bedarf für Verbesserungen“, fügt er hinzu.

Das bestätigt auch die Bonner Polizei. Innerhalb der letzten fünf Jahre gab es dort sechs Unfälle mit insgesamt sieben Verletzten. Trotzdem: „Für uns ist das kein Unfallschwerpunkt“, sagt Michael Beyer von der Polizei. Zudem seien die Schilder an dieser Stelle eindeutig. Denn sie weisen darauf hin, dass die Radler auf der Vorfahrtsstraße unterwegs sind und Vorrang haben. „Natürlich erreichen viele auf der abschüssigen Strecke ein höheres Tempo. Daher raten wir Radlern immer vorausschauend zu fahren. Denn schließlich sind sie die schwächeren Verkehrsteilnehmer“, so Beyer.

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