Verkehrsführung in Endenich Viele Fahrer missachten neue Tempo-30-Zone

Endenich · Anfang März hat die Stadt in der Straße Auf dem Hügel in Endenich eine Tempo-30-Zone eingerichtet. Viele Verkehrsteilnehmer halten sich aber offenbar nicht daran. Schon mehr als 2609 Fahrer sind hier geblitzt worden.

 Die neue Tempo-30-Zone in der Straße Auf dem Hügel scheint manche Verkehrsteilnehmer nicht von zu schnellem Fahren abzuhalten.

Die neue Tempo-30-Zone in der Straße Auf dem Hügel scheint manche Verkehrsteilnehmer nicht von zu schnellem Fahren abzuhalten.

Foto: Stefan Hermes

Seit Anfang März gilt auf der Straße Auf dem Hügel in Endenich zwischen dem Hermann-Wandersleb-Ring und der Straße Am Probsthof Tempo 30. Mit der Maßnahme hat die Stadtverwaltung wie berichtet einen Beschluss des Hauptausschusses von Anfang Dezember umgesetzt. Mit der Reduzierung der zulässigen Geschwindigkeit soll der Umgebungslärm vor Ort verringert und somit die Lebensqualität der Anwohner verbessert werden. Die Maßnahme ist Teil des Lärmaktionsplanes, die Tempo-30-Zone hat für ein Jahr Bestand.

Die Stadt versucht, mit regelmäßigen Geschwindigkeitskontrollen in der Straße Auf dem Hügel die Einhaltung von Tempo 30 durchzusetzen. Dennoch halten sich einige Autofahrer nicht an die neue Geschwindigkeitsbeschränkung, viele sind noch zu schnell unterwegs.

Nach dem aktuellen Stand hat sich der GA erkundigt. Nach Auskunft des städtischen Presseamtes wurden im Zeitraum vom 1. März bis zum 6. Mai insgesamt 15 Geschwindigkeitskontrollen in der Straße Auf dem Hügel durchgeführt. „Dabei wurden 2609 Autofahrer geblitzt, weil sie schneller als erlaubt gefahren sind“, sagt Andrea Schulte vom Presseamt. Der schnellste Autofahrer wurde in der Tempo-30-Zone mit einer Geschwindigkeit von 80 Kilometer in der Stunde (km/h) gemessen – nach Abzug der Toleranz betrug die Geschwindigkeitsüberschreitung rund 47 km/h. „Dem Fahrer drohen nun ein einmonatiges Fahrverbot, 200 Euro Bußgeld und zwei Punkte im Fahreignungsregister in Flensburg“, so Schulte.

Anwohner befürwortet neues Tempolimit

Dass die Kontrollen nötig sind, zeigten auch einige Gespräche mit Anwohnern gleich nach der Einrichtung der Tempo-30-Zone. Denn damals war von einer Verlangsamung des Verkehrs noch nichts zu spüren, die neuen Schilder, die auf die Geschwindigkeitsreduzierung hinweisen, wurden von den Autofahreren größtenteils ignoriert.

Ob durch die Geschwindigkeitsreduzierung der Lärm tatsächlich weniger geworden ist, beantwortet die Stadtverwaltung auf GA-Anfrage nicht direkt. „Bei der Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h auf 30 km/h kann im Durchschnitt eine Lärmminderung von 2,4 dB(A) erwartet werden“, so Schulte. Dabei entspreche eine Lärmminderung um etwa drei dB(A) einer Halbierung der Verkehrsmenge. Die Abkürzung dB steht für Dezibel. Das A zeigt an, dass die Schallbewertung mit einem sogenannten A-Filter durchgeführt wurde. Lärmmessungen werden übrigens nicht durchgeführt, denn gemäß gesetzlicher Vorgaben werde Verkehrslärm berechnet und nicht gemessen.

Die Stadt verweist zugleich auf einen Anwohner, der Mitte März seine Erfahrungen geschildert habe. „Er bedankt sich für die Einrichtung von Tempo 30 und spricht von einer spürbaren Verbesserung der Wohnqualität durch die erfolgte Lärmminderung“, so Schulte. Der Verkehrsfluss sei „wesentlich kontinuierlicher geworden“ und dadurch sei eine Lärmminderung erzielt worden, zitiert Schulte den Anwohner. Ob die Tempo-30-Zone weiter Bestand haben wird, soll eine Auswertung 2021 zeigen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort