Erd-, Mauer- und Betonarbeiten Umbau am Haus der Natur an der Waldau startet verspätet

Venusberg · Teurer als geplant und auch später fertig wird der Umbau am Haus der Natur an der Waldau. Erst vor rund einem Monat haben die Erd-, Maurer- und Betonarbeiten begonnen.

Bereits im März 2017 hatte Bau- und Umweltdezernent Helmut Wiesner die Pläne vorgestellt und den Startschuss gegeben. Einen ersten Anlauf gab es bereits 2012, aber es war kein Geld da. Das Fachwerkhaus soll zu einem modernen Umweltbildungszentrum umgebaut werden.

Nach derzeitigem Stand geht die Verwaltung von Mehrkosten von 133.000 Euro aus. Insgesamt veranschlagt sind 1,4 Millionen Euro für das Projekt, das vom Bund aus dem Investitionsprogramm zur Stärkung des UN-Standortes Bonn gefördert wird. Einige Zeit in Anspruch genommen hat laut Presseamt auch die Klärung der Aufgabenverteilung zwischen dem Eigentümer – der auch Eigentümer des benachbarten Restaurants Waldau ist – und der Stadt als Mieterin.

Die dadurch entstandene Verzögerung im Bau werde sich aber voraussichtlich auf wenige Monate beschränken, so das Presseamt. „Da die Förderfrist 2018 endet, werden verschiedene Mittel zu Beschleunigung des Bauprozesses ergriffen.“ Nach derzeitigem Stand soll der Umbau im Frühjahr 2019 abgeschlossen sein.

Vorbereitungen sind angelaufen

Der Bauzaun ist aufgestellt, der Bagger in Position gebracht: Aktuell wird ein Treppenschacht gebaut, über den künftig der Kellerbereich des Gebäudes von außen erreichbar ist. Dafür werden Wände und Decken der ehemaligen Kegelbahn freigelegt. Im Inneren wurde die Erdgeschossdecke durchbrochen, damit der geplante Aufzug genug Platz hat. Nach Entkernung des alten Gebäudes seien Mängel an Statik, Entwässerung und Fassade deutlich geworden, die vorher nicht zu erkennen waren“, erläutert das Presseamt.

„Gemeinsam mit dem Eigentümer konnte inzwischen geklärt werden, welche Mängel von wem beseitigt werden müssen.“ So übernehme der Besitzer die Instandsetzung der Regen- und Schmutzwasserleitungen und die Stadt als Pächterin die Restaurierung der Fassade. Die Kosten für die statische Ertüchtigung trage der Eigentümer im Kellergeschoss zu 100 Prozent und im Erdgeschoss zu 50 Prozent.

Die Vorbereitungen für das künftige inhaltliche Angebot im Haus der Natur sind bereits angelaufen. Im März haben die beiden neuen Leiterinnen, Heike Hückesfeld und Frauke Ganswind, ihre Arbeit aufgenommen. Sie teilen sich die unbefristete Stelle. Die 36-jährige Hückesfeld ist Diplom-Biologin und hat Zusatzqualifikationen unter anderem als Naturpädagogin erworben. Sie lebt mit der Familie in Friesdorf. Frauke Ganswind (40) hat ihre Wurzeln im Kommunikationsbereich und sich mit dem Studium Umweltwissenschaften qualifiziert.

Führungen und Workshops

Außerdem ist sie zertifizierte Waldpädagogin. Sie lebt mit der Familie in Bonn. Das Haus der Natur soll nicht nur regionale Umweltbildungseinrichtung werden, sondern allen Aktiven im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung als Plattform dienen. „Unser Ziel ist es, ein Netzwerk zu schaffen, um langfristig auch in den einzelnen Stadtteilen Umweltbildung anbieten zu können. Insbesondere sozial benachteiligte Menschen wollen wir so erreichen“, erklärt Frauke Ganswind.

Der Schwerpunkt der umweltpädagogischen Arbeit soll in Zukunft stärker auf längerfristigen Projekten liegen. „Komplexe Umweltprozesse sind besser zu verstehen, wenn man sich länger mit einem Thema beschäftigt. Wir setzen auf qualitativ hochwertige Umweltbildung, die die Sinne schärft und auch Spaß macht“, so Heike Hückesfeld. Darüber hinaus wird es weiterhin Führungen und Workshops im Haus der Natur geben. Die verschiedenen Angebote an der Waldau sollen künftig noch stärker miteinander verknüpft werden.

Die Dauerausstellung unter dem Thema „Großstadtwald“ wird als Ausgangspunkt für das Outdoor-Programm im Wald des Kottenforstes, im Bauerngarten, auf der Streuobstwiese und dem Weg der Artenvielfalt dienen.

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