Bauarbeiten in Duisdorf Übergang öffnet früher als geplant

DUISDORF · Wenn das nicht mal gute Nachrichten sind: Der Bahnübergang der S-Bahnlinie 23 am Weck-Werk in Duisdorf wird aller Voraussicht nach früher als geplant geöffnet. Die Rede ist sogar davon, dass er schon Ende dieser Woche wieder freigegeben wird statt erst im September.

 Die künftige Verkehrsführung am Bahnübergang Weck-Werk ist schon gut zu erkennen. Eine Verkehrsinsel verhindert, dass die Autos von der Schranke aus direkt auf die B 56 fahren können. Stattdessen werden sie parallel zur Bahnlinie über die Ladestraße umgeleitet.

Die künftige Verkehrsführung am Bahnübergang Weck-Werk ist schon gut zu erkennen. Eine Verkehrsinsel verhindert, dass die Autos von der Schranke aus direkt auf die B 56 fahren können. Stattdessen werden sie parallel zur Bahnlinie über die Ladestraße umgeleitet.

Foto: Roland Kohls

Ganz so weit wollte sich am Montag Bahn-Sprecher Dirk Pohlmann zwar noch nicht aus dem Fenster lehnen. Aber angesichts der Umbauten für die künftige Verkehrsführung, die schon sehr weit fortgeschritten sind, deutete er an: "Es könnte tatsächlich Ende der Woche so weit sein, das hängt aber noch an den nötigen Abnahmen."

Es sei deshalb noch etwas verfrüht, sich auf einen konkreten Termin festzulegen, aber man bereite in der Pressestelle in Düsseldorf eine Mitteilung für Ende der Woche vor. "Wir hoffen, dann den Bahnübergang wieder freigeben zu können, weil die Arbeiten zügiger als gedacht gelaufen sind." Der Bau selbst sei nicht so sehr das Problem gewesen, sondern eher die Absprachen im Vorfeld sowie die Genehmigungsprozesse.

Damit könnte eine Geschichte zu Ende gehen, die viel Staub aufgewirbelt hatte, seit die Bahn den Übergang Mitte November zugemacht hat. Zunächst hatte es geheißen, er würde im Frühjahr 2015 wieder öffnen, doch Mitte März kam die Hiobsbotschaft, dass er noch bis September geschlossen bleibe und sich die Zeit der Sperrung damit um sechs Monate verlängere. Die Folge waren Proteste bei der Bahn, nicht nur durch Politiker, sondern auch durch die Industrie- und Handelskammer. Sie machte geltend, Gewerbebetriebe litten unter der Sperrung. "Durch den geschlossenen Bahnübergang muss der Lieferverkehr der dort ansässigen Industriebetriebe über die Alfterer Straße beziehungsweise die Bahnhofstraße in Duisdorf erfolgen", gab IHK-Geschäftsführer Stephan Wimmers zu bedenken und forderte eine schnellstmögliche Öffnung.

Doch nicht nur Lastwagen, sondern auch Autofahrer müssen Umwege in Kauf nahmen. Laut Stadt Bonn haben den Übergang am Weck-Werk in der Vergangenheit 5000 Kraftfahrzeuge pro Tag genutzt. Wenn der Bahnübergang wieder geöffnet ist, werden Rochusstraße/Bundesstraße 56 und die Ladestraße/Übergang baulich voneinander getrennt sein. Aus Richtung Duisdorf kommend wird eine haltepflichtige Abbiegespur installiert, an deren Ende man nach links über den Bahnübergang nach Alfter als auch nach rechts zum Bahnhof abbiegen kann. Mit der neuen Verkehrsführung nach der Wiederöffnung ist die endgültige Schließung aber nicht vom Tisch. Die Bahn betreibt dieses Ziel im Planfeststellungsverfahren weiter. Die Stadt Bonn hatte das schon 2011 abgelehnt, weil sie die Verkehrsuntersuchung unzureichend fand und eine stärkere Belastung der Bahnhofstraße befürchtet.

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