Barbershop-Konzert - Singen vor geschlossenen Bahnschranken The Rhubarbs im Kulturzentrum Hardtberg

Duisdorf · Jeder in Bonn kennt die Situation: Die Bahnschranken sind mal wieder geschlossen. Was tun? Zur Unterführung weiterfahren, telefonieren, sich unterhalten oder einfach nur Musik hören – nur einige der Möglichkeiten, um die Wartezeit zu überbrücken.

 Der Chor lässt sich durch keine Bahnschranke irritieren.

Der Chor lässt sich durch keine Bahnschranke irritieren.

Foto: Daniela Vogt

Der beliebte Barbershop-Chor The Rhubarbs hat sich genau diesem Thema gewidmet. Mit seinem aktuellen Programm „Jazz und Gesang am Bahnübergang“ war der Chor am Samstag im Kulturzentrum Hardtberg.

Was die A-capella-Ladys der Rhubarbs am Bahnübergang schon alles erlebt und gehört haben, erzählten sie dem Publikum.

Der Barbershop-Stil zeichnet sich nicht allein durch seine beschwingte Musik aus, die Songs ergänzen häufig richtige Choreografien, die Bewegung, Mimik und Gestik einsetzen.

Der Stil kommt aus den USA. Vor mehr als 100 Jahren begannen die Wartenden beim Barbier, sich die Zeit mit Singen zu vertreiben. Nun war Unterhaltung im Schrankenbereich gefragt.

Spätestens am Ende des Konzertes war klar: Bei dem groovigen Gesang der Sängerinnen kommt an keiner geschlossenen Schranke Langeweile auf.

„Das Wichtigste für uns ist auf jeden Fall der Spaß am gemeinsamen Singen“, sagt Chorleiterin Bettina Vogel. Die Freude nicht nur an der Musik und am Singen, sondern auch an den kleinen einstudierten Moderationen und Geschichten ist den singenden Damen anzumerken.

Das Interesse war groß, die kleinen Tische im Saal des Kulturzentrums waren schnell besetzt. „Wir sind ein kleiner Chor, der aktuell aus 20 Frauen besteht. Neue sind immer willkommen! Einmal pro Woche treffen wir uns zu einer zweistündigen Probe“, so Vogel.

Zur Überraschung spielte noch Bonns älteste Traditional Jazz Band im Kulturzentrum auf. Die Semmel’s Hot Shots musizierten in kleiner Vier-Mann-Besetzung. „Wir spielen normalerweise zweimal im Monat, am ersten und dritten Dienstag, im Kater auf der Kölnstraße. Eines Abends trafen wir zufällig die Damen dort, die in der Nähe proben. Daraus ist dann dieses Treffen heute entstanden“, freute sich Bandleader Rainer „Semmel“ Brothuhn.

Direkt am Sonntag gab es im Kulturzentrum um 15.30 Uhr ein weiteres Kaffeehaus-Konzert mit dem Trio des „Salon-Ensembles Beda“. Die Musiker spannten den Bogen von Offenbach zur Unterhaltungsmusik der 1920er Jahre, die Zuhörer genossen Kaffee und Kuchen.

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