Früherer Protokollchef beim Hardtberger Herbst Streiter für gutes Benehmen
DUISDORF · "Im Kern geht es bei den Benimmregeln darum, den anderen Menschen zu achten", sagte Horst Arnold. Der ehemalige Protokollchef im Bundespräsidialamt sprach am Sonntag vor 30 Besuchern im Kulturzentrum über gutes Benehmen. Die Veranstaltung war Auftakt der Reihe Hardtberger Herbst.
Das gute Benehmen werde besonders wichtig, wenn Menschen verschiedener Kulturen zusammentreffen, sagte der 78-Jährige, der von 1974 bis 2001 fünf Bundespräsidenten von Walter Scheel bis Johannes Rau diente. Der würdevolle Umgang miteinander zeige sich in drei Bereichen, so Arnold: bei der Begegnung mit anderen Menschen, bei der Kleidung und bei den Tischsitten.
Das gute Benehmen sei aber in den vergangenen Jahrzehnten verloren gegangen, so der Referent. Ein Drittel aller Deutschen würden nicht mehr am Tisch essen und stattdessen dabei fernsehen oder am Computer sitzen, zitierte er eine Studie. Auch die Aggressivität und der Hass etwa bei den Pegida-Demonstrationen zeugten nicht von gutem Benehmen.
"Bei der Besetzung von Führungspositionen wird heute auf Etikette besonderer Wert gelegt", sagte Arnold. Da wird ein Bewerber zu einem Essen eingeladen, um zu sehen, ob er sich bei Tisch benehmen kann. Zum Abschluss zitiert er den Gangster Al Capone, der meinte, mit guten Worten etwas erreichen zu könne, mit einem Gewehr in der Hand jedoch mehr. "So wollen wir nicht vorgehen", so Arnold, auch nicht, um besseres Benehmen zu erreichen. khs
0 Der Verein Hardtberg Kultur lädt zum nächsten Termin der Reihe ein. Der bekannte Sänger und Trommler Michel Sanya tritt unter dem Titel "Afrika" am Samstag, 10. Oktober, ab 19 Uhr im Kulturzentrum an der Rochusstraße 276 auf.
