Fachvorträge, Workshops und Einzelgespräche Senioren nutzen die Messe "Leben im Alter" in Röttgen

Röttgen · Bei der Messe "Leben im Alter" in Röttgen hatten ältere Menschen die Möglichkeit, sich vor Ort zu informieren und individuell beraten zu lassen. Etwa, wie sie alltägliche Probleme und Lebenssituationen am besten bewältigen können.

 Lassen sich beraten: Die Besucherinnen und Besucher auf der Messe "Leben im Alter".

Lassen sich beraten: Die Besucherinnen und Besucher auf der Messe "Leben im Alter".

Foto: Sebastian Flick

Leben im Alter ist nicht immer einfach. "Es entstehen viele Probleme, doch auch wenn die Leute heute älter werden, reden sie nicht gerne darüber", sagt Stephan Hobe, Vorsitzender der Stiftung Evangelisch am Kottenforst. Mit der Messe "Leben im Alter", die am Samstag in der Thomaskirche ihre Premiere feierte, wollte die Stiftung älteren Menschen die Möglichkeit bieten, sich vor Ort zu informieren und individuell beraten zu lassen, wie sie alltägliche Probleme und Lebenssituationen am besten bewältigen und wie sie so lange wie möglich selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben können.

Viele Besucher waren gekommen, um sich Fachvorträge anzuhören, an kleinen Workshops teilzunehmen oder sich in Einzelgesprächen beraten zu lassen. Insgesamt waren es knapp ein Dutzend Institutionen, die sich auf der Messe präsentierten. "Wir möchten hier verschiedene Alltagssituationen im Alter zeigen und Lösungsmöglichkeiten anbieten", erklärte Hobe. Die Themen reichten dabei von Mobilität über Sicherheit bis hin zur Pflege. Die Polizei war ebenfalls vor Ort und klärte über Trickbetrug auf - dieser hat in jüngster Zeit deutlich zugenommen.

Viele Senioren leben heute allein, sind aber nicht mehr mobil genug, alltägliche Erledigungen selbst zu übernehmen. Daher bieten immer mehr Institutionen Senioren an, zu ihnen nach Hause zu kommen. "Die Nachfrage nach Hausbesuchen hat stark zugenommen", bestätigte Optikerin Lydia Walter, die ihren Mobilen Service auf der Messe vorstellte. Auch Dacija Böhling übernimmt immer häufiger Hausbesuche. Für ihre Fußpflege müssen Senioren ihre eigenen vier Wände nicht mehr verlassen. "Dieses Angebot wird sehr gut angenommen", berichtete Böhling, die auch als sogenannte "Senioren-Assistenz" im Einsatz ist: Einmal die Woche besucht sie ältere Menschen zu Hause, begleitet sie zum Arzt, zum Friseur oder unterstützt sie beim Einkaufen.

Wie man im Alter die Übersicht über die wichtigsten Unterlagen behält, darüber informierte das Privatbüro Plus. "Wir übernehmen Verwaltungsarbeit für Senioren: Von der Abrechnung der Krankenkasse bis zur Vorsorgevollmacht", erklärte Petra Mellinghoff. Da zum Leben auch die Auseinandersetzung mit dem Tod gehört, war auch der Ambulante Palliativdienst des Malteser-Krankenhauses auf der Messe vertreten und hielt einen Vortrag zum Thema "Zu Hause begleitet sterben können".

Ebenfalls vor Ort war Achim Parsch: Der Mitarbeiter des Bestattungsbüros Vitt informierte unter anderem über Bestattungsvorsorge. "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass der Beratungsbedarf in den vergangenen zehn bis 15 Jahren zugenommen hat. Immer mehr Menschen möchten vieles selbst regeln und informieren sich frühzeitig, was für Möglichkeiten es gibt", sagte Parsch.

Was kann man machen, um im Alter fit zu bleiben - sowohl geistig als auch körperlich? Ausführliche Antworten auf diese Frage gab es von Marianne Schmeling-Hummel. Die Heilpraktikerin baute ihren Vortrag "Wie bleibe ich jung, während ich alt werde?" auf den drei Säulen "Bewegung - Ernährung - Seelenpflege" auf. In kleinen Übungen machten die Teilnehmer die Erfahrung, dass man sich auch im Sitzen viel bewegen kann.

Ebenfalls für viele wichtig, um im Alter fit zu bleiben, ist der Glaube: "Menschen, die glauben, genesen besser", sagte Schmeling-Hummel und ergänzte: "Da gehört auch das positive Denken dazu. Das kann man schulen. Man kann das Glas halb leer oder halb voll sehen. Die Perspektive hat entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit".

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