Musikfestival im Derletal Sechs Bands bei Premiere von "Rock im Tal"

DUISDORF · Nein, "Rock im Tal" ist natürlich nicht Rheinkultur - aber was nicht ist, kann ja noch werden. "Davon sollte es auf jeden Fall mehr geben", meinte Festivalbesucherin Verena. Sie saß mit ihrem Freund Benedikt und Freundin Nassim auf der Wiese beim Vereinsheim der Hubertus-Schützen und genoss den kräftigen Sound der Band "Privacy" aus Remscheid.

 Im Derletal: Die Gruppe Fake Plastic spielt ruhigen Akustik-Pop, die Zuschauer verfolgen entspannt den Auftritt.

Im Derletal: Die Gruppe Fake Plastic spielt ruhigen Akustik-Pop, die Zuschauer verfolgen entspannt den Auftritt.

Foto: Volker Lannert

Bei Nirvanas "Smells like teen spirit" gingen ihre Köpfe mit, und als die vor 23 Jahren als Schülerkombo gegründete Band Lady Gagas "Pokerface" ankündigte, jubelten sie.

Die sechs Bands, die im Lauf des Tages auftraten, kannten die drei Besucher nicht. "Wir sind vorbeigekommen, weil wir einfach mal gucken wollten, was hier los ist", sagte Benedikt. Und dort war einiges los: Mehr als 200 Musikbegeisterte hatten sich bereits am Samstagnachmittag gegen 16 Uhr im Derletal eingefunden, um sich von Live-Musik berieseln zu lassen und das tolle Wetter zu genießen.

Mehr als die Mitglieder des Spielmannszuges Rot-Weiß Duisdorf, der das Festival im Derletal mit der Band "Coldstack" ausrichtete, so früh erwartet hätten. "Mit so viel Publikum hatten wir nicht gerechnet", sagte auch Liza de Rocco von der Band "Fake Plastic", die die Veranstaltung eröffnet hatte.

"Die Leute sitzen auf der Wiese und sind entspannt. Das ist ein richtig gemütliches Festival." Die Band besteht in dieser Zusammenstellung seit einem Dreiviertel Jahr. "Das war unser erster Festivalauftritt", so Bandkollegin Tina Akanéh Boes. Sie würden gerne wieder ins Derletal kommen, wenn man sie wieder einlädt. Der Sound sei gut gewesen, meinte de Rocco.

Bei der Konzertzusammenstellung hatten die Veranstalter darauf geachtet, Bands mit unterschiedlichen Musikstilen zu gewinnen - Blues-Rock, Gitarrenrock, Hardrock, Coversongs und eigene Kompositionen, alles war dabei vertreten. Nach dem eher ruhigen Akustik-Sound von "Fake Plastic" boten "Privacy" ein lautes und kraftvolles Kontrastprogramm.

Da zahlten sich die Ohrschützer aus, die einige Eltern für ihre Kinder mitgebracht hatten. Denn, so stellte Inis Knott-Heinzler vom Spielmannszug fest, so gut wie alle Generationen zwischen null und 80 Jahren waren vertreten. Während die Jüngeren auf der Wiese saßen oder standen, hatten es sich die Älteren auf den Bierzeltgarnituren im Schatten gemütlich gemacht. Es gab Getränke und Gegrilltes, über deren Verkauf der Verein einen Teil der Ausgaben wieder hereinzubekommen hoffte - für das Festival nahmen sie keinen Eintritt.

Allzu schlecht dürfte es finanziell am Ende des Tages nicht ausgesehen haben: Während "The Basic" und "Aldente" spielten, kamen weitere Interessierte, und als die sieben Musiker von "Coldstack" abends auf der Bühne standen, war der Platz mit 500 bis 600 Gästen gefüllt. Die Organisatoren-Band begeisterte mit ihrem Programm, einem Cover-Mix aus 60 Jahren Musikgeschichte. Zum Abschluss boten "Wingmen" aus Gummersbach eine gekonnte Bühnenshow.

"Es ist toll, dass das hier gemacht wird", fand Besucherin Gitte Kümpel. Das habe im Hardtberg gefehlt. "Wir haben viel Lob bekommen" bestätigte Knott-Heinzler. Es sehe gut aus für eine Fortsetzung von "Rock im Tal".

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