Neue Rettungswache Schnelle Hilfe ist die beste Hilfe

BONN · Im Notfall zählt jede Sekunde: "Eine schnelle Hilfe ist immer noch die beste Hilfe", bringt es Bonns Feuerwehrchef Jochen Stein auf den Punkt. Nur acht Minuten nach dem Eingang eines Notrufs müssen die Helfer vor Ort sein. Doch in dieser kurzen Zeit konnten Bonns Sanitäter die südlichen und östlichen Stadtbezirke längst nicht mehr erreichen.

 Einweihung der Rettungswache IV in Lengsdorf: Der zuständige ASB-Abteilungsleiter Dirk Lötscher (von links), Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand mit den Rettungsdienstlern (in weißen Hosen), Dezernent Dieter Fuchs und Feuerwehrchef Jochen Stein.

Einweihung der Rettungswache IV in Lengsdorf: Der zuständige ASB-Abteilungsleiter Dirk Lötscher (von links), Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand mit den Rettungsdienstlern (in weißen Hosen), Dezernent Dieter Fuchs und Feuerwehrchef Jochen Stein.

Foto: Roland Kohls

Der Weg von der alten Duisdorfer Rettungswache Am Burgweiher war dafür zu weit. Jetzt sind die Einsatzfahrzeuge jedoch auch in Röttgen und Ückesdorf in der vorgegebenen Frist zur Stelle: Gestern wurde in Lengsdorf die neue Rettungswache IV für den Stadtbezirk Hardtberg eingeweiht.

Auf dem Kirchbüchel lautet die Anschrift für den modernen Komplex, der in unmittelbarer Nähe des Konrad-Adenauer-Damms errichtet wurde. Insgesamt gehören drei Fahrzeuge zur Wache: zwei sind zwölf Stunden täglich im Einsatz, eines 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr anforderbar.

Von Lengsdorf aus werden jedoch nicht nur die Gebiete Röttgen, Ückesdorf, Lessenich sowie Alt-Duisdorf schneller erreicht, die Helfer sind bei Einsätzen im benachbarten Rhein-Sieg-Kreis ebenfalls in der vorgegebenen Frist zur Stelle. Die Alfterer Ortsteile Oedekoven, Impekoven und Witterschlick können sich ebenfalls auf schnelle Hilfe aus dem benachbarten Bonn verlassen.

Bevor Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand Feuerwehrchef Jochen Stein symbolisch einen riesigen Schlüssel für die neue Wache überreichte, segneten Pater Jürgen Langer und Pfarrer Albrecht Roebke als Vertreter der beiden christlichen Kirchen die Räume.

"Auf dem mehr als 3000 Quadratmeter großen Grundstück ist eine moderne und zukunftsorientierte Rettungswache entstanden", sagte Thorand, als sie mit Bonns Feuerwehr-Dezernent Wolfgang Fuchs sowie Jochen Stein das neue Gebäude inspizierte.

Bereits 2012 hatte der Rat der Stadt Bonn die Verlagerung der Duisdorfer Wache in Richtung Süden beschlossen. Die Bezirksvertretung Hardtberg hatte daraufhin für den neuen Standort in der Straße Auf dem Kirchbüchel in Lengsdorf gestimmt. Da sich auf dem ursprünglich vorgesehenen Grundstück zwischenzeitlich ein mittelständisches Unternehmen angesiedelt hatte, musste auf ein benachbartes Areal ausgewichen werden. Das neue Grundstück hat jedoch einen Höhenunterschied von sieben Metern. Deshalb mussten die Entwurfsplanung angepasst sowie aufwendigere Arbeiten für den Bau sowie für die Außenanlagen berücksichtigt werden.

Im Mai 2013 wurde schließlich mit den Arbeiten begonnen. Ursprünglich sollte die Wache bereits im Februar bezugsfertig sein. "Durch diese Planungsänderungen und die schwierigere Hangbebauung verzögerten sich die Arbeiten", erklärte Karl-Heinz Kuhl, Sachgebietsleiter Rettungsdienst bei der Stadt Bonn. Der neue Komplex ist so konzipiert, dass Platz für zwei weitere Fahrzeuge ist. "Durch den demografischen Wandel und Veränderungen im Gesundheitswesen gehen wir davon aus, dass die Kommunen ihren Rettungsdienst in Zukunft ausweiten müssen", so Kuhl.

Bei aller Freude über die neue Wache in Lengsdorf liegt Bonns Feuerwehrchef Jochen Stein jedoch eines ganz besonders am Herzen: "Ich hoffe, dass alle Helfer nach ihrem Einsatz wieder gesund hierhin zurückkehren werden."

Interaktive Karte: So lange braucht die Feuerwehr in Bonn

Grafik: Clemens Boisserée

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