"Plötzlich und unerwartet" Premiere bei Theater im Keller Duisdorf

Hardtberg · Mit "Plötzlich und unerwartet" bringt das Ensemble vom Theater im Keller (tik) einen Krimiklassiker von Francis Durbridge auf die Bühne und zeigt einmal mehr, dass die Schauspieler des Amateurtheaters Profis durchaus die Hand reichen können.

 Maggie ist tot, Inspektor Appelton übringt die schreckliche Nachricht Helen Tenby, der Tante der Getöteten und ihrem Mann Glenn.

Maggie ist tot, Inspektor Appelton übringt die schreckliche Nachricht Helen Tenby, der Tante der Getöteten und ihrem Mann Glenn.

Foto: Susanne Wächter

Es ist Generalprobe. Jetzt dürfen sich Bettina Heuermann, Helene Schugt-Sitte, Gaby Sarhan, Arnold Sitte, Narina Kartizky, Guido Schmidt, Amr Sarhan und Rainer Schmidt noch Fehler erlauben, tun sie aber nicht. Alles läuft wie geschmiert. Nur zwei kleine Hänger, und die kaschieren sie so professionell, dass sie bei der Vorstellung kaum aufgefallen wären. Arnold Sitte, der gleichzeitig die Regie bei diesem Stück führt, ist zufrieden. "Es muss nichts nachgebessert werden", sagt er in der Pause sehr zufrieden.

Die Schauspieler sind zwar allesamt Amateure, aber schon sehr lange bei der Schauspielerei. Und das ist gut so, denn die Charaktere verlangen ihnen einiges an schauspielerischem Talent ab. Sie müssen überzeugen, sich komplett in die Rolle einfühlen und das machen sie mit Bravour.

Das Stück, das von der ersten bis zur letzten Minute an Spannung nicht verliert, obwohl das Publikum noch vor der Pause Zeuge eines Mordes wird, ist ein typischer Krimi der 70er und auch noch der 80er Jahre. Jeder weiß Bescheid und irgendwie doch nicht. Durbridge schrieb "Plötzlich und unerwartet" 1971. Das Stück ist ein Klassiker und gehört zu den bekannten Krimis dieser Zeit. Auch aus diesem Grund lohnt es sich, die Vorstellung in dem Duisdorfer Theater anzuschauen. Vor allem für Fans des britischen Krimis ein Pflichttermin.

Doch worum geht es? Das Stück spielt in London, genauer gesagt im Wohnzimmer von Maggie Howard und ihrem Mann Glenn. Maggie hat "Geld wie Heu", wie sie selbst ihrem Mann sagt, ohne zu ahnen, dass sie ihm schon bald aus genau diesem Grund zum Opfer fallen wird. Dass Glenn eine Geliebte hat, ahnt sie ebenso wenig. Die ziemlich erfolglose und noch dazu drogenabhängige Sheila Wallis plant zusammen mit Glenn den Mord an seiner Frau – und er gelingt, so viel darf verraten werden. Geschickt besorgen sie sich Alibis, lenken den Verdacht auf Maggies früheren Ehemann Sam Blaine, der noch dazu Krimiautor ist. Doch Sam durchschaut den perfiden Plan, den sich Glenn ausgedacht und Sheila dazu missbraucht hat, mitzumachen. Ihr Nervenkostüm ist nicht das stärkste, und das spielt Narina Kartizky sehr überzeugend. Sam taucht ab und bereitet mit einem Freund alles vor, das mörderische Pärchen zu überführen. Auch Maggies Tante, die von der ersten Szene an eine tragende Rolle spielt, scheint zu ahnen, dass etwas nicht richtig läuft, sie schöpft Verdacht. Während Inspektor Appelton mit den Ermittlungen beginnt, verliert Sheila zunehmend die Fassung.

Das gut zwei Stunden dauernde Stück ist von der ersten bis zur letzten Minute spannend und vereint alles, was einen Durbrigde-Klassiker ausmacht.

Die Premiere ist an diesem Samstag um 20.20 Uhr. Die nächste Vorstellung vor der Sommerpause findet am Samstag, 16. Juni, ab 18.18 Uhr im Theater im Keller, Rochusstraße 30, statt.

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