Bürgerdienste im Rathaus Hardtberg Politiker empören sich über Verzögerung

Duisdorf · Viel Zeit haben sich die Bezirkspolitiker am Dienstagabend im Rathaus genommen, um Dampf abzulassen: Immer noch kann die Stadt keinen Starttermin für die Bürgerdienste im Rathaus nennen.

Die Sanierung der benzolbelasteten Räume ist zwar beendet, aber die im Februar bestellten Terminals und Fingerabdruck-Scanner, die für sehr viele Tätigkeiten aus dem Dienstleistungsangebot erforderlich seien, wurden noch immer nicht geliefert.

„Ich rege mich sehr über diese Sache auf, das ist nicht gut für meinen Blutdruck“, beschrieb CDU-Fraktionschef Wolfgang Esser, wie es ihn mitnimmt, dass Bürger immer noch keine Behördengänge in Duisdorf machen können. „Das Projekt Dienstleistungszentrum ist organisatorisch und finanziell gescheitert“, findet auch Dominik Loosen (SPD), der sich nicht minder empört, „welches Bild die Stadt in dieser Sache abgibt“.

Diese ließ sich am Dienstagabend von Günter Dick vertreten, der selbst aus Duisdorf stammt und dem eigentlich wegen seiner ruhigen und sachlichen Art niemand lange böse sein kann. Zumal der Leiter der Bürgerdienste die Mängel auch rundweg einräumte – zu wenig Personal in der Anfangsphase des Dienstleistungszentrums im Stadthaus, anfallende Zusatzaufgaben zum Beispiel für Flüchtlinge und eine „Bugwelle“ an Arbeit, die man vor sich herschiebe, so dass Bürger bei Meldeangelegenheiten je nach Sache acht bis 14 Wochen auf einen Termin warten müssen.

In Duisdorf sollten ab Ende April zwei halbe Dienstleistungstage (jeweils dienstags und mittwochs von 8 bis 13 Uhr) angeboten werden.

Möglicherweise bald nur noch ein halber Dienstleistungstag

Jetzt ist es bereits Juni. „Wir werden alles dafür tun, dass die nötigen Geräte so schnell wie möglich kommen, damit wir so schnell wie möglich loslegen können“, sicherte Dick zu, fügte aber fast nebenbei hinzu, Oberbürgermeister Ashok Sridharan wolle das Angebot in Duisdorf dann wohl auf einen halben Dienstleistungstag pro Woche zurückfahren.

Für die Politiker muss das ganze Terminsystem der Bürgerdienste auf den Prüfstand, so wie es der OB angekündigt hatte. „Er hat den 31. Oktober als Frist gesetzt“, so Dick. „Wenn es bis dahin nicht läuft, soll der Ausstieg aus dem neuen Wartesystem erfolgen.“

Sollte das passieren, wird die Stadt aber wohl kaum zu Wartemarken zurückkehren, vermuten Esser und Loosen: „Dann wird es womöglich noch chaotischer.“ Dick erinnerte allerdings auch daran, wie es beim alten System war, als die Mitarbeiter noch im Stadthausfoyer die Bürger bedienten. „Damals gab es auch ewig lange Wartezeiten.“ Worauf Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand sagte: „Bei uns hat das alte System funktioniert.“

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