Lärm in Duisdorf Pöbeleien auf dem Kirchplatz

DUISDORF · So lange sie im Sommer nur vor dem Kirchplatz und am Schickshof sitzen und trinken, waren diese Menschen eigentlich niemandem ein Dorn im Auge. Doch jetzt häufen sich die Beschwerden über die Alkoholszene im Herzen von Duisdorf.

Denn darunter sind auch einige, die ihre Tagesfreizeit damit verbringen, andere Leute zu belästigen. "Es gibt hier immer wieder Ausraster auf dem Platz", sagt Hotelbetreiber Lutz Schorn. Da würden Passanten mit üblen Worten beschimpft und belästigt. In einem Fall sei es dieser Tage sogar fast zur Prügelei gekommen, weil ein Bürger sich das nicht gefallen ließ und fast zum Gegenangriff übergegangen sei.

Spätabends müsse häufiger die Polizei und der Stadtordnungsdienst einschreiten, auch Krankenwagen würden dazugerufen, wenn mal wieder jemand volltrunken umgefallen sei. Die Parkbänke als Treffpunkt dieser Szene waren auch hinter den Kulissen schon häufiger ein Thema.

Bei zumindest zwei Treffen im Rathaus Duisdorf diskutierten Geschäftsleute, Politik und Verwaltung, wie man den Auswüchsen begegnen könne. Eine Konsequenz daraus: Die Bänke auf dem Schickshof wurden weiter auseinander aufgestellt, damit keine Gruppenbildung entsteht.

Seitdem aber hat sich das Gros der Szene auf die fest installierten Bänke vor die Kirche verzogen, einige haben auch neben der Alten Schule ihr Lager aufgeschlagen. Die Auswüchse sind im Sommer kaum zu übersehen. Die Nichtsesshaften verrichten ihre Notdurft in Gebüschen, torkeln über die Straße, pöbeln herum und zerschlagen Glasflaschen.

Die Aggressivität bekam neulich auch eine Streifenwagenbesatzung zu spüren, die von einem Mann aus der Szene angehalten und beschimpft wurde, weil der Wagen (erlaubterweise) durch die Fußgängerzone fuhr.

"Ich wünsche mir mehr Streetworker, die sich um diese Leute kümmern", sagt Optiker Aloys Zapp, der sein Geschäft direkt gegenüber der Parkbänke betreibt. Auch Lutz Schorn hat aus der ersten Hoteletage einen guten Blick auf die Auswüchse. In einem Brief an Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch hat er jetzt nachdrücklich auf die Probleme aufmerksam gemacht und Abhilfe gefordert.

Auch andere Anwohner würden sich wegen nächtlicher Störungen belästigt fühlen, seine Kinder könnten nicht schlafen, die pflegebedürftige Mutter müsse beruhigt werden. Wenn der Ordnungsdienst komme, werde sehr nachsichtig verfahren, die Pöbler würden dann häufiger auch nach Hause gefahren. "Bitte helfen Sie uns, dass diese Zustände nicht dauerhaft bleiben", appelliert Schorn deshalb an die Stadt.

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