Bahnübergang Weck-Werk Parteien warten Verkehrszählung ab

DUISDORF · Die CDU informiert Bürger am gesperrten Bahnübergang Weck-Werk. Die SPD fordert ein Konzept.

Bevor die Deutsche Bahn den Bahnübergang an den Weck-Werken dicht machte, war es lange ruhig um diesen Zankapfel. Mit Absicht, erklärten der Duisdorfer CDU-Stadtverordnete Bert Moll und sein Afterer Parteikollege Oliver Krauß am Samstag bei einer gut besuchten Bürgerinformation vor Ort: Wären die Hauptverantwortlichen von Bahn, Bund und Land auf die Angelegenheit aufmerksam gemacht worden, wäre der Übergang schon längst zu. Das habe man so lange wie möglich hinauszögern wollen. Für Dominik Loosen von der SPD Hardtberg war es der falsche Weg, den "Mantel des Schweigens" über die Sache zu legen. "Es ist wichtig, dass man frühzeitig anfängt zu planen und nicht die Augen verschließt", sagte er zum Thema.

Durch den zweigleisigen Ausbau der S-Bahn-Schienen hat sich der schlafende Hund selbst geweckt, und beiden Parteien ist klar, dass eine möglichst einvernehmliche Lösung mit der Bahn gefunden werden muss. In Gesprächen mit der DB Netz AG wurde wie berichtet aus mehreren Varianten eine Vorzugslösung erarbeitet: Abbiegen von der Rochusstraße (B 56) aus Richtung Euskirchen verboten, Einbiegen ebenfalls, und zwar in beide Richtungen. Stattdessen soll der Verkehr durch die Ladestraße und die Straße "Im Pützengarten" auf die B 56 geführt werden. Zufrieden sei man damit nicht, so Wolfgang Groß von der SPD: "Für mich ist das eine Magerlösung." Für Gabi Mayer steht jedenfalls fest: Eine Einbahnstraßenregelung in der Ladestaße wäre ein Fehler, weil sich der Verkehr dann andere Wege suchen würde - durch die Wohngebiete.

Durch verschiedene Baumaßnahmen werde der Verkehr in dem Bereich zunehmen. "Uns ist sehr an einem gesamten Verkehrskonzept gelegen", sagte deshalb Groß. Das müsse nicht nur den Alten Heerweg und die Straßen auf Oedekovener Seite einbeziehen, sondern auch das Blumenviertel. Man könne sich zum Beispiel vorstellen, dass eine Verbindung zwischen dem Heerweg und der Rochusstraße auf Höhe des Bäckerei-Großhandels Hefe Arck geschaffen werde - einen Fußgängerweg gebe es dort schon, den man ausbauen könne, so dass dann eine Straße zu einer Brücke über die Schienen führe, so Groß.

Einig ist man sich darüber, möglichst viel LKW-Verkehr aus dem Wohngebiet herauszuhalten - dafür müsse der Übergang offen bleiben. CDU und SPD wollen aber erst einmal die Ergebnisse der Verkehrszählung abwarten, die die Stadt dort durchgeführt hat. Die werden in der Bezirksvertretungssitzung am Dienstag, 27. Januar, vorgestellt. Danach solle man sich keiner Idee verschließen, so Loosen, und dafür enger mit der Gemeinde Alfter zusammen arbeiten. Er beklagt die mangelnde Kooperation zwischen beiden. Seitdem die damalige Alfterer Bürgermeisterin Bärbel Steinkemper unterzeichnet habe, dass dieser Bahnübergang im Zuge des Baus der Almabrücke ebenfalls geschlossen wird, habe "Eiszeit" geherrscht.

Krauß weist das zurück: Man habe in dieser Sache immer gut zusammengearbeitet. "Die Gemeinde Alfter wurde damals erpresst" - entweder wird der Übergang geschlossen oder der Bund verlangt die finanzielle Beteiligung am Bau der Almabrücke zurück. Man solle sich aber nicht gegenseitig den Schwarzen Peter zuschieben, sondern gemeinsam nach Lösungen suchen.

Einen Diskussionsabend mit Anwohnern, Verwaltung und Politik zur Situation rund um den Bahnübergang planen SPD-Ratsfrau Gabi Mayer und die SPD-Bezirksfraktion Hardtberg am Dienstag, 3. Februar, ab 19 Uhr. Der Ort wird kurzfristig bekannt gegeben.

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