Besuch bei Radio City Nimptsch leitet sich von "Der Stumme" ab

MEDINGHOVEN · Wie kommt der Oberbürgermeister zu seinem Nachnamen? Diese Frage beschäftigte Rita Ohlert, Moderatorin von Radio City im Malteser Krankenhaus, die am Samstag Jürgen Nimptsch zu Besuch hatte.

 Sprechen über die Zubereitung von Blaukraut nach schlesischer Art: Moderatorin Rita Ohlert und OB Jürgen Nimptsch.

Sprechen über die Zubereitung von Blaukraut nach schlesischer Art: Moderatorin Rita Ohlert und OB Jürgen Nimptsch.

Foto: Barbara Frommann

Der Name komme vom slawischen "Niemicz", erklärte er. "Das heißt auf Deutsch: die Stummen." So hatten schon die Griechen die fremden Völker genannt, deren Sprache sie nicht verstehen konnten. Darüber hinaus gebe es ja in Polen die Stadt Niemcza, auf Deutsch Nimptsch, sagte der Oberbürgermeister, der ja schlesische Wurzeln hat.

Damit stieß er bei der 90-jährigen Moderatorin auf offene Ohren: Auch sie kommt aus Schlesien. Und so hörten die Patienten, die am Samstagvormittag das Krankenhausradio eingeschaltet hatten, den beiden zu, wie sie unter anderem über die Zubereitung von Blaukraut nach heimatlicher Art redeten. Als das Mikro dann aus war und die Leute Nimptschs "SimsalaBonn"-Lied hörten, ging es auch um Fisch: "Das Tollste am Karpfen sind die Kiemen vorne im Gesicht", war Ohlert überzeugt.

Statt Karneval kenne man in Schlesien ja den Fasching, sagte sie. Über den Fastelovend wurde ebenfalls viel gesprochen. "Die fünfte Jahreszeit prägt uns schon sehr", meinte Nimptsch. Über die Menschen, die sich dafür entgeltfrei engagieren, kam man aufs Ehrenamt zu sprechen, das in Bonn laut Nimptsch einen hohen Stellenwert hat. "Der Freiwilligendienst der Stadt boomt. Davon lebt diese Stadt."

Mehrfach wurde das Thema Altern in Bonn angesprochen. "Das ist eine Stadt, in der man wunderbar alt werden kann", sagte Nimptsch. Der Krankenhausseelsorger Pater Gottfried sprach mit ihm über die Schulzeit in Brühl. Ohlert kitzelte auch einige private Informationen aus dem "Herrn Oberbürger" heraus, etwa über den Einfluss seines Amtes auf seine Garderobe. "Die Zahl der Anzüge hat schon zugelegt", sagte er.

Die Zuhörer erfuhren außerdem, wie er seine vielen Termine koordiniert bekommt, was er über die ihm nachempfundene Internet-Superheldenfigur "Nimptschman" denkt - "Wenn man es mal in die Comicwelt geschafft hat, kann man sich freuen" - und dass er auch Autogramme gibt. Ein solches habe ein Mann mal auf seine Handfläche haben wollen. "Ich habe das gemacht, dann hat er es abfotografiert und sagte, er wolle das Bild seiner Mutter schicken, die im Krankenhaus lag."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort