Verkehrsplanung Mehr Sicherheit vor dem Telekom-Dome

DUISDORF · Wo viele Autos fahren und eine Menge Fußgänger unterwegs sind, muss man etwas für die Sicherheit tun. Und vor der Baskets-Halle an der Julius-Leber-Straße ist das nötig, findet die SPD-Bezirksfraktion. Auf deren Antrag hin hat die Bezirksvertretung jetzt einstimmig einen Prüfauftrag auf den Weg gebracht, ob hinter dem Kreisverkehr an der Julius-Leber-Straße, in Höhe von Edeka und Lidl, ein Zebrastreifen angebracht werden kann.

 Mit Einkaufstaschen die Julius-Leber-Straße zu überqueren ist nicht ungefährlich. Denn auf der breiten Fahrbahn kommen die Autos mit ordentlichem Tempo an.

Mit Einkaufstaschen die Julius-Leber-Straße zu überqueren ist nicht ungefährlich. Denn auf der breiten Fahrbahn kommen die Autos mit ordentlichem Tempo an.

Foto: Roland Kohls

"Wir wurden von Bürgern angesprochen, die Stelle ist gefährlich, dort wird mit rasantem Tempo gefahren", begründete Barbara Naß (SPD). "In dem Bereich gibt es genug Querungshilfen, man kann dem Bürger zumuten, ein paar Meter zu gehen", meinte dagegen Birgitta Kraus (CDU), kündigte jedoch gleichzeitig die Zustimmung ihrer Fraktion an.

Die Verwaltung kündigte eine Zählung an für den Fall, dass der Antrag angenommen wird. Auf der Grundlage dieser Zahlen könne dann entschieden werden, ob die Anlage eines Zebrastreifens möglich ist. Dadurch entstehen der Stadt Kosten in Höhe von 220 Euro. "Das ist ein überschaubarer Betrag, also spricht nichts gegen diese Zählung", sagte Gertrud Smid (Grüne).

Nach den Beobachtungen von Horst Geudtner ist es an dieser Stelle auch schon zu kleineren Unfällen gekommen. "Autofahrer scheinen gerade an dieser Stelle einfach nicht mit Überquerungen durch Fußgänger zu rechnen", sagten er und Naß.

Die Voraussetzungen für die Einrichtung von Fußgängerüberwegen sind allerdings genau geregelt. Es erfordert eine notwendige Mindestbelastung von 200 Fahrzeugen und 50 Fußgängern in der sogenannten "Spitzenstunde", empfohlen werde ein Zebrastreifen aber erst bei einer deutlich höheren Belastung von 50 Fußgängern und 450 Fahrzeugen bzw.

100 Fußgängern und 300 Fahrzeugen. Eine derartige Erhebung gibt es für die Julius-Leber-Straße noch nicht, weshalb die Politiker diesen Auftrag nun erteilten.

Ähnliches gilt für die Bushaltestelle auf der Villemombler Straße in Höhe der Köslinstraße. Seit sie im April umgebaut wurde und auch eine Verkehrsinsel entstand, wird diese Stelle verstärkt von Fußgängern genutzt - auch von vielen Kindern auf ihrem Weg zur Rochusschule.

Der Forderung nach einem Zebrastreifen will die Stadt Bonn allerdings nicht nachkommen. Auch hier müsse eine bestimmte Zahl an Autos und Fußgängern erreicht werden, sagte eine Sprecherin des Presseamtes dem GA. Erst dann könne das Straßenverkehrsamt einen Zebrastreifen anordnen und durch das Tiefbauamt markiert werden.

In diesem Fall werde zwar die nötige Zahl von 200 Fahrzeugen pro Stunde erreicht, allerdings nicht die Größenordnung von 50 Fußgängern pro Stunde. "Das sind hier deutlich weniger", so die Sprecherin. Zählungen seien von der Stadt allerdings noch nicht veranlasst worden.

Weiteres Manko: Zebrastreifen müssten so angelegt sein, dass der Bus hinter ihnen hält und nicht davor. "Und das gibt Probleme mit dem Bus aus der Gegenrichtung, deshalb steht das hier nicht zur Debatte", hieß es.

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