Ortsfestausschuss bezahlt die Kaution Martinsfeuer hat ein Nachspiel

Lengsdorf · Friede, Freude, Fackelschein: Als die Lengsdorfer Kinder und ihre Eltern gestern Abend beim Martinszug mit ihren Laternen durch den Ort zogen und sich anschließend über das Martinsfeuer im Kreuzbergpark freuten, war einigen der Organisatoren noch ganz heiß von dem, was im Vorfeld geschehen ist.

 Vorbereitet: Ein Ring aus Pflastersteinen grenzt die Fläche ab, damit das Feuer später sicher brennt.

Vorbereitet: Ein Ring aus Pflastersteinen grenzt die Fläche ab, damit das Feuer später sicher brennt.

Foto: Roland Kohls

Denn erstmals bekam der Ortsfestausschuss Auflagen von der Verwaltung für die Genehmigung und sollte eine Kaution von 250 Euro bezahlen (der GA berichtete).

Der Verstoß der SPD, dies am Dienstagabend bei der Sitzung der Bezirksvertretung Hardtberg zeitnah zurückzudrehen und die Auflagen außer Kraft zu setzen, verfing nicht. Denn da hatten die Organisatoren die Kaution längst bezahlt. Weil damit keine Dringlichkeit mehr bestand, vertagte Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand das Thema in die Dezember-Sitzung.

Dann soll beraten und entschieden werden, ob Auflagen und Kaution im nächsten Jahr weiterhin gelten sollen. Die Entscheidung müsste aber stadtweit fallen, weil auch andere Veranstalter von Martinszügen betroffen sind, etwa in Ippendorf. Dagegen sind für Duisdorf und den Brüser Berg keine Auflagen gemacht worden, weil das Feuer auf festem Untergrund abgebrannt wird.

In Lengsdorf ist das anders: Die Abbrennstelle des Martinsfeuers im Kreuzbergpark ist eine Grasfläche, die aber schon vor vielen Jahren von ehrenamtlichen CDU-Mitgliedern mit einem Ring aus Pflastersteinen zur übrigen Fläche abgegrenzt wurde. Gleichwohl hat der Ortsfestausschuss (OFA) einen örtlichen Landschaftsbauer engagiert, außerhalb der zweireihigen Pflasterung auch noch spatenbreit die Grasnarbe abzustechen und damit eine sogenannte Brandbrücke herzustellen.

Außerdem wurde das Unternehmen gebeten, heute den Platz und die Feuerstelle zu reinigen. "Dieser Aufwand ist natürlich mit weiteren Kosten verbunden", sagte OFA-Vorsitzender Christoph Schada dem GA. Wie hoch die Rechnung am Ende sei, müsse man abwarten. Ebenso, ob die Abnahme durch das Grünflächenamt positiv verlaufe und man die Kaution zurückerstattet bekomme.

Für Schada und Zugleiter Willi Lüttig war es eine Überraschung, dass das Grünflächenamt plötzlich auf Verträge und Genehmigungen gepocht hatte. In den vergangenen Jahren war es immer so, dass man die Stadt formlos über den Termin des Zuges und den Ort des Martinsfeuers informiert hatte, die Freiwillige Feuerwehr Lengsdorf Paletten zum Anfeuern besorgte, das Feuer sicherte und am Ende auch löschte. Die Asche hätten später Bonnorange oder Grünflächenamt entsorgt, "immer auf Toleranzbasis", so Schada. "Das war nie ein Problem."

Erst gut eine Woche vor dem Lengsdorfer Martinszug war die Sache mit einem Anruf aus dem Grünflächenamt thematisiert worden. Als Grund wurde angeführt, dass es in der Vergangenheit zu Schäden gekommen sei und die Kaution dazu diene, eventuelle Kosten für die Entfernung von Brandresten oder Nägeln von Paletten zu begleichen.

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