Erdbeben mit Stärke 2,0 Die Erde unter Bonn hat am Sonntagabend leicht gewackelt

Bonn · Am Sonntagabend hat es in Bonn eine kleine Serie von sieben leichten Erdbeben gegeben. Mehrere Erdbebenwarten haben sie registriert. Für Menschen war selbst das stärkste Beben kaum wahrnehmbar.

 Seismograph einer Erdbebenwarte - Symbolfoto.

Seismograph einer Erdbebenwarte - Symbolfoto.

Foto: Oliver Berg/Symbol

Erdbebenforscher sind in der Nacht auf Montag auf mehrere kleine Beben im Rheinland aufmerksam geworden. Das Epizentrum wird im Bonner Süden ausgemacht. Gefahr ging von den Beben nicht aus - der stärkste Ausschlag wird mit einer Magnitude von 2,0 auf der Richterskala angegeben. Diese Stärke ist für Menschen gerade spürbar, führt in der Regel aber nicht zu Schäden an Gebäuden.

Die Geophysikerin Brigitte Knapmeyer-Endrun von der Erdbebenwarte Bensberg der Universität zu Köln hat bereits einen genaueren Blick auf die Messwerte geworfen. Sie sagt: „Das Beben lag in einer Tiefe von 10 bis 15 Kilometern.“ Auch die Stärke der Beben sei für das Rheinland nicht ungewöhnlich, sagt sie. Um 23.11 Uhr Uhr haben die Seismografen am stärksten ausgeschlagen. Am Montag habe es dann einige kleinere Nachbeben gegeben. Insgesamt war es zu sieben kleineren Beben gekommen. Zuletzt hatte es um 3.42 Uhr Ortszeit mit einer Stärke von 1,6 gebebt.

Knapmeyer-Endrun sagt: „Wir haben noch keine Meldungen von Anwohnern erhalten. Vermutlich haben viele Menschen zu dieser Zeit schon im Bett gelegen und solch leichte Erschütterungen sind in Städten auch nichts Ungewöhnliches“. Das Epizentrum scheint im Süden von Bonn gelegen zu haben. Dabei vermuten unterschiedliche Beobachter die Lage in einem Gebiet zwischen Wachtberg und Bad Godesberg. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie etwa gibt Wachtberg als Epizentrum an, das Landesamt für Geologie in Rheinland-Pfalz zeigt es in der Nähe des Kottenforstes in Ückesdorf.

In der Region hatte die Erde zuletzt am 22. März ähnlich stark gebebt. Bei dem Ereignis in Meckenheim war eine Magnitude von 2,1 auf der Richter-Skala bestimmt worden. Der Erdbebenherd hatte in einer Tiefe von etwa acht Kilometern gelegen und war so leichter spürbar, als das Beben in der vergangenen Nacht.

Viele Leser werden sich noch an den 13. April 1992 erinnern, an dem ausgehend von einem Beben bei Roermond mit einer Stärke von 5,3 auch in Bonn die Erde wackelte. Eine 79-jährige alleinlebende Bonnerin starb in der Folge vor Aufregung an einer tödlichen Herzattacke. Insgesamt zählten die Behörden damals im Rheinland 40 Verletzte.

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