Autobahn 565 Lärmberechnung enttäuscht die Anwohner

LENGSDORF/ÜCKESDORF · Anlieger in Häusern entlang der A565 zwischen Lengsdorf und Ückesdorf hören den Verkehrslärm als ständiges Rauschen. Und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern, wie die Bezirksregierung Köln jetzt mitteilte.

Laut Studien gehört Bonn zu den lautesten Städten Deutschlands. Davon können Leute, die an der Autobahn wohnen, ein Lied singen. Auch Anlieger in Häusern entlang der A565 zwischen Lengsdorf und Ückesdorf hören den Verkehrslärm als ständiges Rauschen. Und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern, wie die Bezirksregierung Köln jetzt mitteilte. Nach Lärmberechnungen wurde es nun abgelehnt, in diesem Teilstück der Autobahn das Tempolimit auf 80 Kilometer pro Stunde abzusenken.

Der Reihe nach: In Folge eines entsprechenden Bürgerantrages der Interessengemeinschaft (IG) Schallschutz Julius-Leber-Straße, der vor zwei Jahren gestellt wurde und das Wiedereinführen der früheren Geschwindigkeitsbegrenzen forderte, hatte die Stadt eben dies formell beantragt. Daraufhin wurde eine umfangreiche Lärmberechnung eingeleitet und von der Autobahnniederlassung Krefeld durchgeführt, erklärt nun ein Schreiben der Bezirksregierung Köln an die Stadt Bonn.

Bei dieser Berechnung wurden insgesamt 33 Straßenzüge untersucht, die zwischen Lengsdorf und dem Waldfriedhof Kottenforst entlang der A565 liegen - angefangen bei der Lengsdorfer Hauptstraße an der dortigen Anschlussstelle bis hinauf zur Max-Ernst-Straße in Ückesdorf.

Das Ergebnis ist für die Anwohner ernüchternd. Die Lärmrichtwerte von 70 Dezibel am Tag und 60 Dezibel in der Nacht seien nur an fünf einzelnen Gebäuden überschritten worden (Details siehe Text rechts). Dies aber rechtfertige in der "Ermessensausübung" nicht die Anordnung eines 80er-Tempolimits auf einer Strecke von 3,5 Kilometern, erklärte die Bezirksregierung Köln. Schließlich könnten Überschreitungen an den Häusern auch durch passive Lärmschutzmaßnahmen reduziert werden.

Die Ergebnisse dieser Lärmberechnung werden im Dezember in den politischen Gremien des Rates diskutiert werden. Ob die Stadt dennoch an ihrem Antrag auf ein Herabsetzen des Tempolimits festhält ist offen. Umweltdezernent Rüdiger Wagner hatte sich in der Vergangenheit mehrfach für durchgehenden Flüsterasphalt auf den Autobahnen, ein Tempolimit von 80 Stundenkilometern sowie Lärmschutzwände entlang der gesamten Autobahnstrecke auf Bonner Gebiet ausgesprochen. Auch die IG Schallschutz hatte genau dies in ihrem Bürgerantrag gefordert.

Von der Stadtverwaltung war zu den Ergebnissen keine weitere Stellungnahme zu bekommen. Der Grund: Die Straßenverkehrsbehörde bei der Bezirksregierung Köln sei allein entscheidend, und da sei von der Stadtverwaltung nichts mehr zu machen, erklärte eine Sprecherin.

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