1. SF Brüser Berg Kreisliga-Fußballer starten einen Hilferuf

BRÜSER BERG · Mit dem Bau des Vereinsheims des 1. SF Brüser Berg geht es nicht voran. Immer noch fehlt der Außenputz, Sportkurse finden hier auch noch nicht statt. Jetzt gibt es weiteren Ärger. Die Erste Fußballmannschaft des Vereins hat einen Hilferuf ans Hardtberger Rathaus geschickt.

Der Verein habe Ordnungsgelder und Sporthilfe nicht bezahlt, "so dass der Ausschluss vom Spielbetrieb droht", heißt es in dem Brief. Auf Nachfrage beim Vorstand habe es geheißen, dass derzeit eine finanziell defizitäre Lage bestehe, die eine Zahlung nicht möglich mache.

"Spekuliert wird, dass der Verein sich mit dem Bau des Vereinsheims übernommen hat und die laufenden Kosten die Einnahmen des Vereins übersteigen", so die Mannschaft, die die Situation sehr undurchsichtig findet und die Bezirkspolitiker um Unterstützung bitten. Denn: "Wir wollen doch einfach nur unserem Hobby nachgehen."

Die Kommunalpolitiker zeigten sich in der jüngsten Sitzung erst mal konsterniert und beschlossen einstimmig auf Antrag der SPD: Die Stadtverwaltung wird um einen Sachstandsbericht gebeten, wie es ums Vereinsheim und den Verein stehe.

Denn, so SPD-Fraktionschefin Barbara Naß, die sich als Einzige zu Wort meldete: Keines der Versprechen sei eingehalten worden, das Vereinsheim mache auch schon einen maroden Eindruck. "Hier wird alles zerschlagen durch verschuldete Handlungen des Vereins." Inzwischen müsse man womöglich sogar über einen Heimfall des Objekts an die Stadt nachdenken. Naß: "Wir gehen davon aus, dass dies passiert."

Clubchef Heinz Hentschel bestätigte, dass man im Moment keinen guten Lauf habe. Das Vereinshaus - ursprünglich sollte der Betrieb im November starten - werde noch nicht genutzt, weil die Heizkosten derzeit so hoch seien, dass sich drei Kurse nicht lohnen. "Das Gebäude ist aber so weit fertig, dass es in Betrieb gehen kann", sagte er im Gespräch mit dem GA. Dafür gebe es eine Betriebsgenehmigung der Stadt.

Trotzdem hake es: Die Firma, die den Außenputz anbringen sollte, habe zum Beispiel Insolvenz angemeldet. Und der harte Winter habe ein übriges getan, die Sache zu verzögern.

Was die "Erste" angeht, bestätigte Hentschel Außenstände in Höhe von 2000 Euro, worüber man mit dem Fußballkreis im Gespräch sei. "Ich verstehe den Vorwurf der Mannschaft", so Hentschel. Aber unter seiner Führung werde man keine Fußballmannschaft mit Geldern aus anderen Abteilungen subventionieren. "Jede Abteilung muss ihren Etat selbst decken."

Die von den Kickern ins Spiel gebrachten Sponsoren gebe es nicht. Das sei zu Landesliga-Zeiten so gewesen, aber nicht bei einer Elf, die derzeit "nur" in der Kreisliga B spiele. Der Vorwurf, dass für den Fußballbetrieb bestimmte Gelder in das Vereinshaus gesteckt werden, sei falsch.

Hentschel: "Wir haben aus dem Fußballbetrieb praktisch keine Einnahmen. Und wir werden als Verein keine Hobbys von Einzelnen finanzieren", so Hentschel.

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