Kleiderkammer steht leer Ehemaliges Bundeswehr-Gebäude in Lengsdorf bleibt ungenutzt

Lengsdorf · Die Räume der ehemaligen Kleiderkammer der Bundeswehr an der Provinzialstraße stehen seit Jahren leer. Politiker fordern nun, dass die Stadt das Anwesen in Lengsdorf kaufen soll. Das geht jedoch nicht so einfach.

 Die ehemalige Kleiderkammer der Bundeswehr in der Provinzialstraße steht seit Jahren leer.

Die ehemalige Kleiderkammer der Bundeswehr in der Provinzialstraße steht seit Jahren leer.

Foto: Benjamin Westhoff

Die ehemalige Kleiderkammer der Bundeswehr in der Provinzialstraße steht seit Jahren leer. Dabei befindet sich das Anwesen an einer prominenten Stelle inmitten von Lengsdorf. Die Straße „Auf dem Kirchbüchel“ führt geradewegs auf das Gebäude zu. An und in der Immobilie hat sich seit Jahren nichts mehr getan.

Aus diesem Grund hat die CDU- und die Grünen-Bezirksfraktion einen Antrag an die Stadtverwaltung gestellt, die herausfinden sollte, wem die Immobilie gehört und wie – und vor allem zu welchem Preis – das Gebäude durch die Stadt aufgekauft werden könnte, um dieses einer „sinnvollen städtebaulichen Nutzung“ zuführen zu können.

„Unabhängig davon, dass der Leerstand einer staatlichen Immobilie immer Ressourcenverschwendung auf Kosten des Steuerzahlers ist, ist es in der derzeitigen Situation auf einem überhitzten Immobilien- und insbesondere Wohnungsmarkt in Bonn geboten brachliegende Immobilien einer sinnvollen städtebaulichen Nutzung zuzuführen“, schreiben die Politiker in ihrem Antrag.

BImA: Verkauf ist derzeit nicht absehbar

Auf den Antrag der CDU- und der Grünen-Bezirksfraktion Hardtberg antwortete die Stadtverwaltung nur kurz. Sie teilt in ihrer Stellungnahme mit, dass die Eigentümerin der Liegenschaft die Bundesrepublik Deutschland sei, die durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) vertreten wird. „Auf Anfrage der Verwaltung teilte die BImA mit, dass nach gegenwärtigem Sachstand die Bundesrepublik Deutschland langfristigen Bedarf an der Liegenschaft habe“, heißt es seitens der Stadt. Ob und wann die Liegenschaft verkauft werden könne, sei derzeit „nicht absehbar“. Eine GA-Anfrage, inwieweit die Bundesrepublik die Immobilie nutzen möchte, ließ die BImA bis zum Donnerstagnachmittag unbeantwortet.

Bert Moll, CDU-Stadtverordneter und planungspolitischer Sprecher der Partei, hat eine solche Antwort seitens des Eigentümers erwartet. „Bei der ehemaligen Gallwitz-Kaserne war es ähnlich. Bis sich da etwas seitens der BImA getan hat, hat es gedauert“, erklärte Moll. Die ehemalige Kleiderkammer sei schon lange ein Objekt, dass ihn und seine Kollegen beschäftigen würde. „Die Immobilie ist ein Schandfleck inmitten von Lengsdorf. Man sollte das Gebäude einer sinnvollen Umnutzung zuführen, wie beispielsweise dem sozialen Wohnungsbau“, so der Politiker. Er könnte sich vieles vorstellen, wichtig sei nur, dass nicht anderswo im Stadtgebiet Flächen wieder für Gebäude versiegelt werden, während in Lengsdorf eine große Immobilie leersteht.

Es müsse nun versucht werden das Gespräch mit der BImA zu suchen. „Leider weiß ich auch gar nicht, wie es in dem Gebäude aussieht, so dass man sich gar kein Bild davon machen kann, ob die vorhandene Bausubstanz noch genutzt werden kann. Von außen sieht diese auf jeden Fall noch gut aus“, so Moll. Bei der Gallwitz-Kaserne hätten die Gespräche schließlich auch zum Erfolg geführt. Wie berichtet entstehen dort im Rahmen des Projekts „Pandion Ville“ Eigentumswohnungen sowie geförderte Wohnungen.

Vor sieben Jahren klangen die Zukunftsvisionen noch anders

Vor sieben Jahren klangen die Zukunftsvisionen für die ehemalige Kleiderkammer noch ganz anders. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB) war damals noch Eigentümer, bis die Immobilie auf die BImA übertragen wurde. Damals wurde das Objekt auf der Internetplattform „Immobilienscout“ angeboten. Damals hätte es einige Besichtigungen gegeben, der BLB war zuversichtlich, dass das Gebäude bald verkauft werden könnte.

Selbst das Bonner Studierendenwerk hatte Interesse das Anwesen zu erwerben, um dieses für studentisches Wohnen nutzen. Dem Studierendenwerk war es damals wichtig, dass der Preis stimmte - zu einem Kauf kam es schließlich nicht. Das Studierendenwerk ist derzeit auch nicht mehr an der Immobilie interessiert. „Das Gebäude ist bei uns kein Thema mehr“, sagte Studierendenwerk-Sprecher Robert Anders.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort