Müll-"Feuerwehr" Katzidis hat kein Verständnis für geplante Zentralisierung

DUISDORF · Die Müll-"Feuerwehr" der Schnellen Eingreiftruppe (SET), die in Duisdorf immer dann ausrückt, wenn vor Ort etwas gereinigt werden muss, soll im Stadtbezirk ansässig bleiben. Das fordert der Vorsitzende der CDU-Hardtberg, Christos Katzidis, und hält die vorgeschlagene Zentralisierung für den falschen Weg.

 Leere Flaschen und Müll am Straßenrand, wie hier am Konrad-Adenauer-Damm in Duisdorf: Ein klarer Fall für die Schnelle Eingreiftruppe (SET) der Stadt Bonn.

Leere Flaschen und Müll am Straßenrand, wie hier am Konrad-Adenauer-Damm in Duisdorf: Ein klarer Fall für die Schnelle Eingreiftruppe (SET) der Stadt Bonn.

Foto: Max Malsch

Die Absicht, die Reinigungstruppe künftig in Bad Godesberg zu stationieren, hat er mit "völligem Unverständnis" zur Kenntnis genommen. "Diese Absicht ist ein erneuter Akt der Hilflosigkeit des Oberbürgermeisters zur angeblichen Konsolidierung des Haushaltes", erklärte Katzidis gestern. "Zentralisierungsvorhaben sind schon an anderen Stellen gescheitert und haben dazu geführt, dass die Arbeit gelitten hat."

Bestes Beispiel dafür ist in den Augen von Katzidis die NRW-Landesverwaltung. Dort sei vor Jahren ein zentraler Erkennungsdienst bei der Polizei eingeführt worden, weil man Kompetenzen bündeln und Personalkosten reduzieren wollte. "Heute müssen die Bürger die Zeche dafür bezahlen, unter anderem mit schlechten Aufklärungsquoten bei Einbruchsdelikten", so Katzidis, der beruflich als Polizeirat arbeitet und als Dozent an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung des Landes NRW tätig ist.

Deshalb rät er Nimptsch: "Der Oberbürgermeister sollte nicht die gleichen Fehler begehen wie seine Parteifreunde in der Landesregierung." Wie berichtet, hatte schon Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand (CDU) die neue Organisation der SET kritisch gesehen, weil die Truppe dann nicht mehr so flexibel arbeiten könne. Ins selbe Horn stößt nun auch Katzidis. "Eine Zusammenlegung und Zentralisierung der schnellen Eingreiftruppen wird zu längeren Anfahrzeiten und zu einer weiteren Verschlechterung im Hinblick auf die Sauberkeit in den Stadtbezirken führen", glaubt er.

Hinzu komme, dass längere Anfahrzeiten weniger Zeit für die eigentliche Arbeit bedeuten und damit der Personaleinsatz ineffektiver werde. Richtig sei es, die Stadtbezirke zu stärken und Aufgaben effektiv vor Ort wahrzunehmen.

"Wieder einmal zeigt sich sehr deutlich, dass der Oberbürgermeister keinen Kurs hat und ihm die Vision für die nachhaltige Entwicklung Bonns fehlt", so Katzidis weiter. Damit startet der 44-Jährige einen Frontalangriff auf Nimptsch und setzt gleichzeitig eine Duftmarke vor der Neuwahl des CDU-Kreisvorstandes am kommenden Samstag in der Stadthalle Bad Godesberg. Dort bewirbt sich Katzidis um das Amt des Bonner CDU-Kreisparteivorsitzenden, als Nachfolger von Philipp Lerch.

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