Tiernachwuchs im Unterholz Jäger appelliert: Rehkitze nicht anfassen

DUISDORF · Rehkitze sind süß und wecken bei vielen Spaziergängern Beschützerinstinkte, wenn sie die Tiere regungslos im Unterholz liegen sehen. Der Duisdorfer Jäger Lutz Schorn warnt davor, sie anzufassen oder zum Tierarzt zu bringen

 Mit Handschuhen fassen Carmelo Sicorello (l.) und Lutz Schorn die beiden im Katzenlochbachtal gefundenen Kitze an.

Mit Handschuhen fassen Carmelo Sicorello (l.) und Lutz Schorn die beiden im Katzenlochbachtal gefundenen Kitze an.

Foto: Kristina Lubig

"Das ist völlig falsch verstandene Tierliebe", sagt er. Die Kitze seien nicht krank. Und die Ricke werde das Kitz sonst aufgrund der menschlichen Witterung in der Regel abstoßen.

Beim Fund eines jungen Wildtiers sollten Jäger oder das Forstamt verständigt werden. Gerade in der letzten Woche seien wieder zwei gefundene Rehkitze der Tierrettung übergeben worden, "Ausgang ungewiss", so Schorn. Die künstliche Aufzucht in Gefangenschaft sei oft schwierig und könne für ein freilebendes Wildtier nur eine Ausnahmelösung sein.

Um in Bonn zu verhindern, dass beim Schneiden von Heu durch Landwirte und die dabei eingesetzten leistungsstarken Maschinen Tiere zu Tode kommen, arbeiten die Jäger und Bauern bei uns gut zusammen, sagt er. Der Bauer gebe dem Revierpächter den Mähtermin rechtzeitig bekannt, dieser wiederum organisiere ein kleines Treibjagdteam, das kurz vor dem Mähen die Wiesen kontrolliert durchstreift und absucht.

"Auf diese Weise können zahlreiche Tiere, wie Igel, Rehkitze, Junghasen oder auch Wiesenbrüter vor dem sonst sicheren Mähtod gerettet werden", so Schorn.

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