Verkaufsoffener Sonntag In den Geschäften geht es eher gemächlich zu

HARDTBERG · Wer dieses Wochenende einkaufen wollte, hatte gestern die Gelegenheit dazu. Bereits zum fünften Mal fand der verkaufsoffene Sonntag im gesamten Bonner Stadtgebiet statt. Wem die Innenstadt zu voll war, der wich eben nach Duisdorf oder in die Weststadt aus.

 Blauer Nikolaus: Trotz seiner ungewohnten Farbwahl ist der heilige Mann auf der Rochusstraße schnell erkannt.

Blauer Nikolaus: Trotz seiner ungewohnten Farbwahl ist der heilige Mann auf der Rochusstraße schnell erkannt.

Foto: Barbara Frommann

"Hier ist es entspannt und ruhig", sagte Gisbert Weber, Vorsitzender der Wirtschafts- und Gewerbegemeinschaft Hardtberg (WGH) über die Stimmung in der Duisdorfer Rochusstraße. "57 Geschäfte beteiligen sich an der Aktion. Einige haben auch unangemeldet ihr Geschäft geöffnet." Stellt sich dennoch die Frage, ob ein verkaufsoffener Sonntag in dem Ortsteil sinnvoll ist, wenn auch die Läden in der Innenstadt mit einem verkaufsoffenen Sonntag locken.

"Nein, die Frage ob das sinnvoll ist stellt sich nicht, weil das hier eine gemeinsame Aktion für alle Stadtbezirke ist", entgegnete Christa Strunk-Heinen, Pressesprecherin der WGH. Das bestätigte auch Marlene Ohm, Inhaberin des Fachgeschäftes Schneider: "Unsere Kunden wirken heute sehr entspannt und nehmen sich die Zeit zum Bummeln und zum Gucken."

Eben das sei es aber auch, was den verkaufsoffenen Sonntag in Duisdorf von dem in der Innenstadt unterscheide. "Wenn wir uns von der Innenstadt abheben wollen, dann müssen wir auch etwas bieten. Neben besonderen Aktionen, wie etwa Rabatten, sind das eben auch Ruhe und Gemütlichkeit", erklärte Ohm. Allerdings würde sie auch nicht mehr als die derzeitigen zwei verkaufsoffenen Sonntage pro Jahr veranstalten.

Ihrer Meinung nach ist damit auch die Kaufkraft des Kunden erschöpft. Marianne Gerads, Inhaberin der Boutique Flash, sah das anders. Wenn es nach ihr ginge, dann hätte Duisdorf durchaus das Potenzial für bis zu vier Sonntage, an denen die Geschäfte geöffnet haben dürfen.

Weniger ruhig und gemütlich hingegen war es in der Weststadt: Volle Parkplätze und Warteschlangen an den Kassen. Am verkaufsoffenen Sonntag beteiligten sich der Obi Baumarkt an der Bornheimer Straße sowie Expert Bielinsky Am Dickobskreuz und Knauber an der Endenicher Straße.

Vor allem der grundsätzliche Rabatt von zehn Prozent an dem Sonntag auf das komplette Sortiment würde den Umsatz ankurbeln und die Kunden anziehen, berichtete Carsten Möller, stellvertretender Marktleiter. "Wenn wir dürften, würden wir mit Sicherheit noch ein bis zwei weitere verkaufsoffene Sonntage unseren Kunden anbieten", war sich Möller sicher.

Über ein Detail musste aber auch er schmunzeln: Grills in einem höheren Preissegment wurden an dem verkaufsoffenen Sonntag deutlich mehr verkauft als im normalen Tagesgeschäft.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort