Umweltbildung im Kottenforst Im zauberhaften Winterwald

VENUSBERG · Der Verein „Querwaldein“ lehrt Kinder eine wertschätzende Haltung zur Natur. Dazu unternahm Naturerlebnispädagogin Annette Eberth-Keil mit sieben Kindern eine Exkursion in den Wald.

 Gespannt lauschen die Kinder den Geheimnissen des Waldes, die ihnen Eichhörnchen Eddie verraten kann.

Gespannt lauschen die Kinder den Geheimnissen des Waldes, die ihnen Eichhörnchen Eddie verraten kann.

Foto: Stefan Hermes

„Heute sind wir Gast im Walde, im bunten Zauberreiche, bei Tanne, Buche, Eiche“, singt die Naturerlebnispädagogin Annette Eberth-Keil und macht sich damit den sieben drei- bis fünfjährigen Kindern vertraut, die sie für einen Nachmittag auf der Umweltbildungsveranstaltung „Weihnachtszauber im Winterwald“ begleiten werden.

Eberth-Keil ist Mitbegründerin des Köln-Bonner Querwaldein-Vereins, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Verbindungen zwischen Mensch und Natur, Lokalem und Globalem sowie zwischen Herz und Verstand herzustellen. Diese Aufgabe gelingt Eberth-Keil auf ihrer Venusberg-Exkursion mit den Kindern auf spielerische Weise.

Gespannt warten die Mädchen und Jungen darauf, zu erfahren, was Eddie, die Eichhörnchen-Handpuppe, der Naturpädagogin ins Ohr geflüstert hat. Es scheint Geheimnisse im Wald zu geben, die es aufzudecken gilt. Mit vereinten Kräften drücken die Kinder mit ihrer Anführerin ein imaginäres Tor zum Wald auf und man spürt, dass für die Kleinsten nun eine aufregende Reise in einen Winterwald beginnt.

Der Eichelhäher als Waldpolizist

„Gerade jetzt, kurz vor der Wintersonnenwende, wo es im Wald so früh dunkel wird“, sagt Annette Eberth-Keil, „ist es ganz zauberhaft. Wir können mit allen Sinnen den Winterwald erfahren und dabei auch der Frage nachgehen, wie es den Tieren in der Weihnachtszeit so geht“. Die Kinder finden vorbereitete Stationen, mit Bildern von Frosch und Igel, von Rehen und Störchen, die jeweils zu Spiel und Information einladen.

Doch bevor die Gruppe die erste Station erreicht, macht Eberth-Keil auf den Ruf des Eichelhähers aufmerksam, der ganz in der Nähe sein lautstarkes „dchää-dchää“ hören lässt. Jede Bewegung der Kinder erstarrt, als die Erlebnispädagogin ganz leise verkündet, dass der Eichelhäher die Polizei des Waldes ist und nun allen Rehen und Wildschweinen zuruft, dass die Kinder den Wald betreten.

Kaum hat ein Mädchen das Bild eines Storchs am Baum entdeckt, erzählt die Naturexpertin von den Vögeln, die vor der Kälte schon längst unsere Region verlassen haben, um in Richtung Süden zu fliegen, der Sonne hinterher. Auf diese Weise erfahren die Kinder nicht nur von den Fröschen, Eidechsen und Insekten, dass ihre Körper erstarren und dass sie erst wieder aufwachen, wenn es wieder wärmer wird. Sie erzählt Geschichten, schenkt Kinderpunsch aus und versucht auf alle Fragen eine Antwort zu finden. Den Erlös der Veranstaltung stiftet Querwaldein dem Verein „wünschdirwas“, der schwer erkrankten Kindern Wünsche erfüllt.

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