Helmholtz-Gymnasiasten holen sich Tipps zur Berufsorientierung aus erster Hand

DUISDORF · Eine Veranstaltung wie der Berufsinformationsabend mit Rotariern im Helmholtz-Gymnasium bedarf einiger organisatorischer Vorbereitung: Mitglieder der Bonner Rotarier aus verschiedenen Berufszweigen müssen für Vorträge gewonnen und Klassenräume dafür verteilt werden.

 Hat Theologie studiert: Helmut Pojunke ist inzwischen kaufmännischer Direktor des Beethovenfestes und einer von 30 Rotariern, die den Schülern wichtige Tipps zur Berufsfindung gaben.

Hat Theologie studiert: Helmut Pojunke ist inzwischen kaufmännischer Direktor des Beethovenfestes und einer von 30 Rotariern, die den Schülern wichtige Tipps zur Berufsfindung gaben.

Foto: Barbara Frommann

Die Schüler müssen dafür begeistert werden, da es eine freiwillige Aktion ist, und jemand muss sie auf die von ihnen vorher ausgewählten Vorträge verteilen. Das sind Aufgaben, die auch Helmut Pojunke und seine Kollegen vom Beethovenfest Bonn zu erledigen haben - allerdings im wesentlich größeren Stil.

Pojunke stellte am Mittwochabend als einer von 30 Rotariern seine Arbeit im Bereich Kulturmanagement bei der dritten Rotarierveranstaltung zur Berufsorientierung am Duisdorfer Gymnasium vor. Rund um das Beethovenfestival im September gebe es eine Menge zu erledigen, sagte Pojunke.

Das Team bestehe aus 13 Mitarbeitern, die kaufmännische, technische, organisatorische und Marketing-Aufgaben unter sich aufgeteilt haben: Künstler gewinnen, Gagen verhandeln, Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungsräume anmieten, Personal einstellen, all das müsse erledigt werden, damit im September alles reibungslos läuft. "Während des Festivals sind wir rund um die Uhr unterwegs, damit die Künstler und das Publikum zufrieden sind." Man sei aber das ganze Jahr über beschäftigt: Aktuell würden schon die Veranstaltungen für die nächsten beiden Jahre organisiert, während für dieses Jahr Broschüren vorbereitet würden und die Kaufleute noch mit den Abrechnungen von 2011 beschäftigt seien.

Eine Schülerin fragte, ob es sich lohnt, Kultur- oder Eventmanagement zu studieren. Das hätten in seinem Team die wenigsten getan, so Pojunke. "Mein Rat ist, erst etwas Allgemeines, wie beispielsweise BWL, zu studieren und sich dann zu spezialisieren." Er selber habe evangelische Theologie studiert und abgeschlossen, wollte aber nicht Pfarrer werden. "Deshalb habe ich nebenbei Betriebswirtschaft studiert. Und dann bin ich irgendwie in den Bereich hineingerutscht. Am Anfang steht das Praktikum."

Man wird als Praktikant so ernst genommen, wie man sich einbringt

Wichtig sei, darüber im öffentlichen und privaten Kulturbereich herauszufinden, ob einem das überhaupt gefällt. Beim Beethovenfest würden bevorzugt Studierende als Praktikanten aufgenommen. Schüler könnten auch bei einem Praktikum etwa beim Duisdorfer Theater im Keller schon viele Erfahrungen sammeln. Generell gelte: Man wird als Praktikant so ernst genommen, wie man sich einbringt. Engagement und Biss seien ebenso wichtig wie eine große Affinität zum Thema. "Sie müssen einfach plausibel machen, dass sie Interesse haben."

Bankkaufmann, Architekten, Journalisten, Lehrer und viele andere stellten ihre Berufe vor. Die Rotarier-Infoveranstaltung findet seit 2007 im Wechsel mit dem Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium statt. "Sie bietet den Schülern die Möglichkeit, über den schulischen Tellerrand hinauszuschauen", sagte die stellvertretende Helmholtz-Schulleiterin Barbara Kliesch.

Rund 230 Schüler hatten sich eingetragen. Sie konnten sich im Vorfeld drei Themen aussuchen und wurden zweien zugeteilt. "Wir sind alle an diesem Bereich interessiert", sagte Franziska (16) nach Pojunkes erster Sitzung. Ihr habe das Gespräch sehr geholfen.

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