Nachbarschaftszentrum in Hardtberg Einrichtung auf dem Brüser Berg feiert Jubiläum

Hardtberg/Brüser Berg · Für viele Anwohner ist das Nachbarschaftszentrum aus dem Stadtteil Hardtberg nicht mehr wegzudenken. Bei der Feier spielt auch die Next-Generation-Band des Hardtberg-Gymnasium.

 Gerald Möller trägt bei der Feier etwas zum Geburtstags-Gemälde bei.

Gerald Möller trägt bei der Feier etwas zum Geburtstags-Gemälde bei.

Foto: Stefan Knopp

Manche auf dem Brüser Berg können sich ihren Stadtteil ohne Nachbarschaftszentrum nicht mehr vorstellen. „Für mich ist das sehr wichtig“, sagte Harald Kaiser. Denn dank der Einrichtung kommt er raus. „Ich spiele zweimal im Monat Karten. Aber ich komme fast täglich hier vorbei, denn ich bin gerne hier“, erzählte er am Samstag bei der Feier zum zehnjährigen Bestehen im Ortsteilzentrum.

Die Begrüßung wurde von Mitgliedern der Next-Generation-Band des Hardtberg-Gymnasiums musikalisch begleitet. Gieslint Grenz, Leiterin des Nachbarschaftszentrums Brüser Berg (NBB), kündigte als Redner Ulrich Hamacher und Petra Thorand an. Hamacher ist Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Bonn und Region, das die Trägerschaft übernommen hat. Er lobte die Vielfalt im Angebot der Einrichtung. Großartig sei die große Zahl der Ehrenamtlichen dort – aktuell sind es gut 120. „Das hätten wir so nicht gedacht.“ Hamacher dankte auch der Stadt, die das Projekt nach mehrjährigem Ringen durchgebracht habe. Man könne aber das NBB noch weiter ausreizen, sagte er. Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand erinnerte sich an die Zeit der Beschlussfassung zur Einrichtung, an der sie beteiligt war. Erste Ideen habe es schon 2005 gegeben, als man im Stadtteilbüro Brüser Berg der Diakonie erkannt habe, „dass die Integration des Klientels des Büros – Benachteiligte, sozial Schwache, in der hiesigen Gesellschaftsstruktur noch nicht Angekommene – mehr brauchte als individuelle Betreuung, Hilfe und Begleitung“.

Man wollte einen Ort der zwanglosen Begegnung für Menschen aller gesellschaftlichen Schichten und Altersgruppen schaffen. Das Ortsteilzentrum Brüser Berg bot dafür eine gute Infrastruktur mit bereits bestehenden Netzwerken und Kooperationen. Nach einigem politischem Hin und Her fiel die Beschlussfassung dazu am 5. September 2009 einstimmig aus. Mit dem Ergebnis war Thorand zufrieden. „Eine gute Nachbarschaft ist entstanden, Freundschaften haben sich entwickelt, gegenseitige Hilfen wurden etabliert.“

Im Lauf des Nachmittags lud Elsa Funk-Schlör zum Mitsingen ein, spielten Gitarrist Olaf Absalon und Sängerin Alexandra Stegh Pop- und Soulklassiker, man erlebte den A-Cappella-Chor Barberellas, das Improvisationstheater les-bon(n)mots und das Musik-Duo Eclectico. Es gab eine Bastelabteilung für Kinder, verschiedene Vereine stellten sich vor, man konnte in Meditations- und Trommelworkshops schnuppern und eine Fotoausstellung zu zehn Jahren NBB besichtigen. Einsendungen für die Kurzgeschichten-Aktion zum Zehnjährigen hingen aus. Grenz möchte sie gerne in einer Broschüre zusammenfassen. Beim Jugendzentrum konnte man Stofftaschen bedrucken lassen, Kunst- und Malaktionen wurden geboten und ein Geburtstagskuchen verteilt.

Daneben konnten Menschen miteinander in Kontakt kommen. Ute Wollersheim, Koordinatorin im neuen Wohnprojekt Celsius der Bonner Caritas, unterhielt sich mit einem Ehrenamtler. „Es ist toll, was daraus geworden ist“, sagte Wollersheim zur Entwicklung des NBB. „Fast alle auf dem Brüser Berg kennen das NBB. Das haben sie super gemacht.“ Das sei auch eine gute Anlaufstelle, „um der Einsamkeit im Alter zu entgehen“.

Ein Ehrenamtler, der ungenannt bleiben wollte, engagiert sich, weil es ihm Spaß macht, mit jungen Leuten zu arbeiten, „die sonst nicht die Möglichkeit haben, Nachhilfeunterricht zu bekommen, und auf der Strecken bleiben würden“. Er fühle sich im NBB auch deshalb wohl, weil sein Engagement dort organisiert wird und er sich darum nicht kümmern muss. Außerdem bekomme man viel von anderen Angeboten mit und – besonders wichtig – „man kann andere Menschen kennenlernen“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Eine Chance
Kommentar zum Quartiersmanagement Eine Chance