Damit entschied der Stadtrat wie schon vorher der Planungsausschuss, das das ursprüngliche Verkehrskonzept gekippt wird, um die Lindenallee zu retten. Die Entscheidung war einstimmig bei Enthaltung der CDU. Mehr noch: Damit der Verkehr künftig besser läuft, soll die Stadt auch prüfen, ob an der Kreuzung Provinzialstraße/Schieffelingsweg (Einfahrt ins Baugebiet) die Anlage eines Kreisverkehrs sinnvoll ist.

Diese Forderung passierte jedoch nur äußerst knapp - mit 41:40 Stimmen - den Stadtrat. "Unser Aufbegehren und unsere Hartnäckigkeit haben sich also gelohnt", freut sich Ulrike Rockstroh von der Bürgerinitiative Lappenstrünke. "Es war ein langer und steiniger Weg, Verwaltung und Politik hielten den Schutz der Linden durch die im Planentwurf vorgesehen Maßnahmen für ausreichend. Wir waren anderer Auffassung."

Erst das von der Initiative im Rahmen der öffentlichen Auslegung des Bebauungsplanentwurfs geforderte Gutachten zu den Linden, das deren Standpunkt bestätigte, habe den Umdenkungsprozess eingeleitet, so Rockstroh: "Nun hat auch die Politik verstanden, dass die ursprüngliche Planung mit dem Baumschutz nicht zu vereinbaren ist und den alten Bebauungsplanentwurf aufgehoben." Sie kündigte an, auch auf den nun zu erarbeitenden neuen Bebauungsplanentwurf werde die Bürgerinitiative ein wachsames Auge haben.

So heißt im Planer-Jargon das künftige Baugebiet zwischen Provinzialstraße und Hainstraße, auf dem 235 Wohnungen entstehen sollen. Der Bereich liegt zwischen Duisdorf, Lengsdorf und Endenich. Damit das auf dem Gelände nahe der Autobahn 565 möglich ist, soll eine vier Meter hohe Lärmschutzwand gebaut werden. Ursprünglich sollte das Areal als Mischgebiet genutzt werden, so dass auch Gewerbenutzung möglich wäre. Für diese Planung hatten allerdings nicht genügend Investoren Interesse gezeigt. Daraufhin wurden die Planungen geändert.