Straße Auf dem Hügel Endenich hat eine neue Tempo-30-Zone

Endenich · Eine neue Tempo-30-Zone hat die Stadt an der Straße Auf dem Hügel einrichten lassen. Die Reduzierung der Geschwindigkeit auf etwa 900 Metern Länge soll helfen, den Lärm zu vermindern.

 Seit Dienstag gilt in einem Bereich der Straße Auf dem Hügel Tempo 30. So soll ein Teil des Lärms reduziert werden.

Seit Dienstag gilt in einem Bereich der Straße Auf dem Hügel Tempo 30. So soll ein Teil des Lärms reduziert werden.

Foto: Stefan Hermes

„Der Lärm ist enorm.“ Das ist eine der Rückmeldungen von Anwohnern der Straße Auf dem Hügel gewesen. Sie durften am Lärmaktionsplan der Stadt in einem Verfahren mitwirken. Abhilfe soll eine Tempo-30-Zone bringen: Seit Dienstag weisen auf den ersten etwa 900 Metern zahlreiche Schilder ab der Kreuzung mit dem Hermann-Wandersleb-Ring auf die Geschwindigkeitsbegrenzung hin.

Mit dem Lärmaktionsplan war schon Ende 2018 festgestellt worden, dass es bei der Lärmbelastung an der Straße auch gemessene Schallwerte oberhalb von 60/70 dB(A) gibt. Deshalb war die Straße Auf dem Hügel als sogenannte Lärmbelastungsachse in den Aktionsplan aufgenommen worden.

Um die Situation für die Anwohner erträglicher zu machen, sollte ein generelles Tempolimit von 30 Kilometern in der Stunde eingeführt werden. Seit Dienstag ist es nun vorgeschrieben. So, wie es den Autofahrern in Richtung Dransdorf und Lessenich schon im weiteren Verlauf von der Siemensstraße her bekannt ist. Allerdings nicht durchgehend. „Warum man ausgerechnet bei uns, wo sogar Schilder auf eine kinderreiche Siedlung hinweisen, die Begrenzung aufgehoben hat, kann ich nicht verstehen“, sagt eine Anwohnerin, die namentlich nicht genannt werden möchte. Mit ihren beiden kleinen Kindern ist sie in Richtung Stadt unterwegs.

„Dass die 30er-Zone endlich eingerichtet ist, finde ich sehr gut“, sagt dagegen Andrea Gräf. Sie wohnt etwa 100 Meter von der Kreuzung Hermann-Wandersleb-Ring entfernt. Die Stadtplanerin erinnert daran, dass es schon vor Jahren den Versuch gegeben hatte, den Verkehr in der Geschwindigkeit durch eine Ummarkierung mit wechselseitig angebrachten Parkflächen zu reduzieren. „Das hatte aber nicht funktioniert, weil es vor allem für die Radfahrer gefährlich wurde“, sagt Gräf. Doch Verkehrsberuhigung müsse sein. Sie hoffe, dass das Tempo 30 nun etwas bringen werde. Doch im Moment sei davon noch nichts zu spüren. „Das wird man wahrscheinlich erst merken, wenn hier kontrolliert wird.“

Dieser Auffassung ist auch ihr Nachbar Michael Klein, der wenige Häuser entfernt wohnt. Der pensionierte Strafrichter sieht die Lage pragmatisch: „Nach einer gewissen Gewöhnungszeit muss es Kontrollen geben. Sonst wird das nix.“ Wer die Straße schon immer fahre, müsse ja erst einmal wahrnehmen, dass eine Geschwindigkeitsbegrenzung eingeführt worden sei. „Ich würde den Leuten eine gewisse Übergangszeit zubilligen“, sagt er.

Wer den fließenden Verkehr beobachte, könne momentan nicht erkennen, dass er sich verlangsamt habe. Man gewinne eher den Eindruck, dass dort gerast werde. „Gestern bin ich hier mit 30 losgefahren, und der erste, der hinter mir kam, hat mich überholt“, berichtet Gräf. Sie bestätigt damit die Beobachtung von Klein, dass sich auf der Straße im Hinblick auf Geschwindigkeit, Geräusch- und Schadstoffentwicklung noch nicht viel getan habe.

Von teils hohen – und damit gefährlichen – Geschwindigkeiten verschiedener Verkehrsteilnehmer ist Gerd Henneberg betroffen. Der Müllwerker, der Mülltonnen vom Bürgersteig zum Müllfahrzeug auf die Straße bringt, ist oftmals auf die Rücksicht der Autofahrer angewiesen. „Von Tempo 30 merkt man hier nichts“, sagt er. Aber die Leute hätten seiner Beobachtung nach oft keine Zeit mehr und seien mitunter rücksichtslos, sagt er resignierend.

„Ich liebe meinen Beruf“, sagt Hennenerg trotzdem. Seit 28 Jahren sei er als Müllwerker in ganz Bonn unterwegs. Aus seiner Sicht seien manche Radfahrer mitunter rücksichtslos: „Die klingeln nicht einmal und rasen auch auf dem Bürgersteig an uns vorbei.“

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