NRW-Städteförderung Ein Plus von fast zwei Millionen Euro

DUISDORF · Die Stadt verfasst den Abschlussbericht zur Entwicklungsmaßnahme Bonn-Hardtberg. Sie war mit einer Fläche von 710 Hektar eine der größten Stadtentwicklungsprojekte der Bundesrepublik Deutschland. Es entstanden etwa 4200 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern sowie 1200 Einfamilienhäuser.

Die Entwicklungsmaßnahme Bonn-Hardtberg ist ein Stück Bonner Geschichte. Jetzt zieht die Stadt einen Schlussstrich und macht Kassensturz. So bleibt zugunsten des Haushalts ein Abrechnungsbetrag in Höhe von 1 988 862,10 Euro übrig. Das steht in einer Mitteilungsvorlage, die für den 19. April auf der Tagesordnung der Bezirksvertretung Hardtberg steht. Ein Rückblick.

„Als die Entscheidung fiel, Bonn zur Bundeshauptstadt auszubauen, wurden 1972 die Weichen für eine umfassende Umstrukturierung von Stadt und Region gestellt“, teilt die Verwaltung mit. Es wurde Wohnraum benötigt. Die Entwicklungsmaßnahme Bonn-Hardtberg war mit einer Fläche von 710 Hektar eine der größten Stadtentwicklungsprojekte der Bundesrepublik Deutschland. Es entstanden an verschiedenen Stellen etwa 4200 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern sowie 1200 Einfamilienhäuser für insgesamt 19 500 Einwohner.

Man wollte mehrere Entwicklungszentren unterschiedlicher Größe schaffen, die sich zum Teil an bestehende Dorfkerne angliederten. Vom Großwohnsiedlungsbau war man bald weg, der durch kleinteiligere Bauformen ersetzt wurde. Nach Angaben der Stadt ein Erfolg, weil auch eine Anbindung nach Bonn geschaffen wurde und die Dorfkerne profitierten.

Entwicklung des Einzelhandelsstandortes Finkenhof

Seit 1978 wurden auf dem Brüser Berg Wohnraum und Infrastruktur für mehr als 8500 Menschen geschaffen. Auch das Derletal wurde angelegt, ein Naherholungsgebiet mit einer Größe von 33 Hektar. „Zu den größten Einzelprojekten, zumindest was die Fläche anbelangt, gehört die Entwicklung des Einzelhandelsstandortes Finkenhof gemeinsam mit dem Hallenprojekt der Telekom Baskets“, so die Stadt. „Hierbei wurden 66 000 Quadratmeter, das entspricht einer Fläche von sechs Fußballplätzen, von einer Grünfläche in ein qualitativ hochwertiges Areal umgewandelt.

Doch es ging auch langsam voran, etwa bei der schier unendlichen Geschichte zur Neugestaltung des verfallenen Brünkerhofs. 30 Jahre gingen bis 2007 ins Land, weil Denkmalschützer und Investoren unterschiedliche Auffassungen hatten. Heute befinden sich dort in einem Neubau Wohnungen und Gewerbe.

Die ersten NRW-Städtebaufördermittel wurden 1965 bewilligt. Bis zum Abschluss der Entwicklungsmaßnahme Hardtberg am 31. Dezember 2012 wurden rund 238 Millionen Euro ausgegeben. An Einnahmen, vor allem durch Grundstücksverkäufe, kamen 172 Millionen Euro rein. Die Differenz haben das Land mit 56 und die Stadt mit zehn Millionen Euro getragen. Nun muss noch das Treuhandkonto für die Maßnahme aufgelöst werden. Restarbeiten sind laut Stadt noch im Baugebiet Dichbach zu erledigen.

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