Mit Traumschiff in den Ruhestand Duisdorfer Netzwerkerin ist Fan der Titanic

Duisdorf · Nach mehr als 21 Jahren verlässt Rita Fellner das Wilhelmine-Lübke-Heim. Die Leiterin des Sozialen Dienstes begeistert sich für das Schicksal der Titanic.

Untergehen wird Rita Fellner ganz bestimmt nicht. „Nein“, lacht die Leiterin des Sozialen Dienstes im Wilhelmine-Lübke-Seniorenheim in Duisdorf. „Auch wenn mich die Geschichten und Erzählungen über die Titanic seit frühester Jugend begleiten. Ich freue mich auf meinen neuen Lebensabschnitt und fahre ganz sicher in ruhigen Gewässern.“

Noch heute üben die Mythen rund um die größte Schifffahrtskatastrophe eine besondere Anziehung auf sie aus. Jetzt wird sich die Diplom-Pädagogin noch intensiver mit ihrem Hobby beschäftigen können. Denn ab 1. August ist sie mit 65 Jahren offiziell im Ruhestand. „Dann werde ich das Panometer Leipzig mit dem einzigartigen 360-Grad-Panorama auf das Wrack der Titanic besuchen“, freut sie sich schon. Zum Abschied überreichten ihr die Kollegen des Lübke-Hauses daher eine Spardose in Form eines Ozeanriesen. Darin hatten sie einen Zuschuss für diese Reise gesammelt.

Mehr als 21 Jahre organisierte Rita Fellner als Leiterin des Sozialen Dienstes die verschiedenen Feste und Veranstaltungen in dem Seniorenhaus, begleitete die Bewohner und war Ansprechpartnerin bei allen Problemen. „Wir haben immer jeden dort abgeholt, wo er steht. Jeder Mensch reagiert schließlich anders auf Veränderungen in seinem Leben.“ Jetzt, am Ende ihrer Berufstätigkeit, steht für sie jedoch fest: „Ich hatte den besten Job der Welt. Ich habe diese Arbeit immer sehr gerne gemacht und es geliebt, mit Menschen zu arbeiten“, ergänzt sie.

Dabei hat sie nicht nur ihre Arbeit erledigt. „Sie hat über die Jahre hinweg ein einzigartiges Netzwerk aufgebaut, auf das wir jetzt zurückgreifen“, lobt Marcus Klemm von der Hausleitung seine Mitarbeiterin. Doch so viel Lob ist Rita Fellner eher peinlich. „Nein, das war doch nur möglich, weil mir ein wirklich gutes Team zur Seite stand. Wir haben stets vertrauensvoll zusammengearbeitet und wussten, dass wir uns aufeinander verlassen können.“ Sie hätte diese Arbeit nicht so lange machen können, wenn das Umfeld nicht gestimmt hätte. „Natürlich gab es auch mal Probleme, aber die haben wir stets in gemeinsamen Gesprächen gelöst.“

Doch die Arbeit in einem sozialen Beruf verlange weitaus mehr als Professionalität. „Jeder muss für sich die richtige Balance zwischen Empathie und Selbstschutz finden. Wer in einem sozialen Beruf arbeitet, der braucht unbedingt einen guten Ausgleich im privaten Bereich.“

Ihren Ausgleich hat sie längst gefunden. Denn neben dem Interesse für die Titanic wird sie sich jetzt verstärkt im Bereich Gesundheitsprävention engagieren und Entspannungskurse geben. „Und da wäre auch noch der Garten unserer neuen Wohnung im Bonner Musikerviertel, um den ich mich jetzt erst einmal kümmere“, freut sie sich auf ihren neuen Lebensabschnitt.

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