Zusammenhalt Duisdorfer Marinekameradschaft feiert 35-jähriges Bestehen

Duisdorf · Duisdorfer Marinekameradschaft Eisbrecher Stettin feiert ihr 35-jähriges Bestehen mit einem Empfang. Der Name geht zurück auf ein ehemaliges Flaggschiff der Stettiner Industrie- und Handelskammer.

Die Geschichte hat Gerd Meyer am Samstag im Kulturzentrum Hardtberg öfter erzählt: „Als ich fünf Jahre alt war, habe ich den Dampf-Eisbrecher Stettin zum ersten Mal gesehen und war auch an Bord. Da habe ich gesagt: Eines Tages fahre ich mit dir.“ Er hat Wort gehalten, gehörte 24 Jahre lang zur Crew. Und noch eins war Meyer, der Mitglied in der nach diesem Schiff benannten Marinekameradschaft ist, sehr wichtig: „Ich bin der, der den Eisbrecher am längsten kennt.“ Denn er ist 1933 geboren, im gleichen Jahr, als der Dampfer vom Stapel lief.

So alt ist die Duisdorfer Marinekameradschaft Eisbrecher Stettin noch nicht: Die Mitglieder, immerhin rund 70 sind es derzeit, feierten mit einem Empfang auf den Tag genau das 35-jährige Bestehen des Vereins, der von ehemaligen Bundeswehrmatrosen im Schatten der Hardthöhe gegründet wurde. Man sei der Ansicht gewesen, dass es neben der Marinekameradschaft Bonn von 1890 auch noch eine Duisdorfer brauche, meinte Mitgründer Horst Schagerer. Die alte Kameradschaft sollte gepflegt werden. „So etwas gibt es beim Heer nicht und bei der Luftwaffe auch nicht.“ Denn nur auf See sei man auf so engem Raum zusammen und aufeinander angewiesen.

Schagerer hatte 1984 in Travemünde den Oldtimer entdeckt, ein schwimmendes Denkmal, einst das Flaggschiff der Stettiner Industrie- und Handelskammer, heute das letzte aktive kohlebefeuerte Seeschiff Deutschlands. Die Marinekameraden, die sich jeden Dienstag im Vereinsheim in Medinghoven treffen, übernahmen 1985 die Patenschaft für den Dampfer. Sie fahren auch regelmäßig damit und übernehmen die Verwaltung während der Liegezeiten.

Eine solche Patenschaft durch einen Verein sei eine Besonderheit, sagte Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand beim Empfang, „da meistens Bundesländer oder Kommunen eine solche Patenschaft übernehmen“. Es verwundere aber nicht, dass die Kameraden ehrenamtlich und mit großem Aufwand den Eisbrecher Stettin seetüchtig halten. „Zu einer Schiffscrew zu zählen, war schon immer Ehre und Verpflichtung zugleich, denn das bedeutet für andere einzustehen, und auch sozial Verantwortung zu übernehmen.“

Auf der Feier begrüßte der Vorsitzende Berthold Heupel unter anderem Vertreter vom Deutschen Marinebund und der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, die die Duisdorfer Kameradschaft unterstützt. Dieter Barmholdt, Vorsitzender des Fördervereins Jugendschiff Likedeeler in Rostock, überreichte ihm die Skyline der Hansestadt aus Metall. Daneben gratulierten eine ganze Reihe Duisdorfer Ortsvereine.

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