Kulturzentrum Hardtberg Die Stolperfallen sind beseitigt

DUISDORF · Schön ist anders. Das Kulturzentrum Hardtberg könnte eine optische Erneuerung durchaus vertragen, das fällt schon bei einem Blick von außen auf. Aber zwischenzeitlich hat sich die Kritik auch im Innenbereich entzündet, und zwar an den Stolperfallen im Saal.

 Provisorische Reparatur: Damit die Platten nicht mehr wackeln, wurden sie in dieser Woche durch eine Firma befestigt. Dieter Pinsdorf vom Verein Hardtberg Kultur zeigt eine Ausbesserungsstelle.

Provisorische Reparatur: Damit die Platten nicht mehr wackeln, wurden sie in dieser Woche durch eine Firma befestigt. Dieter Pinsdorf vom Verein Hardtberg Kultur zeigt eine Ausbesserungsstelle.

Foto: Roland Kohls

Was war passiert? Bei der Eröffnung des Hardtberger Karnevals am Sonntag voriger Woche sollten die Fidelen Sandhasen aus Oberlar auftreten. Doch als sie die schadhaften und wackelnden Bodenplatten sahen, hatten sie plötzlich große Bedenken, darauf zu tanzen. Erst nach einigem Hin und Her absolvierte das Tanzcorps seine Vorstellung.

"Beinahe wäre die ganze Veranstaltung geplatzt", berichtet Horst Bachmann und konnte das Zögern des weithin bekannten Tanzcorps gut verstehen. Eigentlich hätte das Städtische Gebäudemanagement (SGB) den Boden sanieren wollen, aber bei einer Probebohrung sei festgestellt worden, dass die Bodenplatten des Anfang 1900 errichteten Saales nicht auf einem Betonsockel liegen.

"Die Sanierung wurde dadurch teurer als erwartet", erklärt Bachmann. Doch weil die Kasse leer ist, seien die Arbeiten erst mal zurückgestellt worden. "Dafür muss man Verständnis haben", findet Bachmann. "Aber nicht dafür, dass die bei der Probebohrung entstandenen Schäden - trotz mehrfacher Hinweise durch den Verein Hardtberg Kultur - seit Monaten nicht behoben wurden." Der Ärger war also groß.

Dabei wäre man auch selbst in Vorleistung getreten. Aber Bachmann weist darauf hin, dass der Verein laut Nutzungsvertrag mit der Stadt den Schaden nicht selbst beheben lassen darf. Froh ist er, dass keine der Tänzerinnen bei dem akrobatischen Auftritt zu Schaden gekommen ist.

Und doch: Nur wenige Tage nach dem Sandhasen-Auftritt tat sich etwas. Arbeiter einer Firma rückten an und reparierten den Boden, was allerdings nicht als Reaktion auf den jüngsten Ärger zu werten ist. "Die Sache zieht sich schon ein halbes Jahr hin, seitdem schreiben wir nämlich die Briefe an die Stadt", so Bachmann.

Das Presseamt verteidigt die provisorische Instandsetzung. Auf Grund der finanziellen Situation der Bundesstadt Bonn sei die Bodenerneuerung für eine kurzfristige Umsetzung nicht vorgesehen, teilte eine Sprecherin mit. In Abstimmung mit dem Kulturamt ist derzeit eine Finanzierung der Fußbodenerneuerung ab 2015 geplant.

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