Marinekameradschaft Der Zusammenhalt von "Eisbrecher Stettin" ist besser als je zuvor

Medinghoven · Die Marinekameradschaft "Eisbrecher Stettin“ lässt sich die Gemütlichkeit nicht vermiesen. Auch nicht durch den Brand, der Ende März das Vereinsheim am Wesselheideweg in großen Teilen zerstörte.

Inzwischen ist das Gebäude entkernt. Im Oktober wollen die „Eisbären“ wieder ein Dach überm Kopf haben. Bis dahin – dem schönen Sommer sei Dank – feiern die 68 Mitglieder eben draußen im Garten vor dem Marineheim, sitzen jeden Dienstag bei ihrem MK-Abend an einer langen Tafel im Freien und führen Gespräche. „Die Kameradschaft ist nach dem Feuer nicht nur ungebrochen, sondern sie ist sogar noch besser geworden“, schildert der Vorsitzende Berthold Heupel seinen Eindruck. „Wir haben in dieser schweren Zeit sogar vier neue Mitglieder gewinnen können.“

Derweil gehen in dem Heim die Handwerker ein und aus. „Wichtig ist, dass wir im Winter das Dach gemacht haben und die Heizung läuft“, sagt Heupel und hofft, dass im Frühjahr alles wieder tiptop eröffnet werden kann. Wenn dann Fenster und Türen drin sind sowie die Elektroarbeiten gemacht sind, geht es an die Inneneinrichtung, die wieder maritimen Charakter bekommt.

Aber das dauert noch. Derzeit ist das Vereinsheim entkernt, der Brandgeruch ist aber immer noch im ganzen Haus wahrnehmbar. Ein Großteil der Wappen, Fotos, Urkunden und Modellschiffe waren seinerzeit den Flammen zum Opfer gefallen. Einige wenige maritime Stücke aus Metall, darunter vor allem Glocken unterschiedlicher Größe, können weiter verwendet werden – nach ausgiebiger Säuberung der Exponate.

Wie Heupel sagt, war es nie eine Frage, das Vereinsheim aufzugeben. „Dafür steckt viel zu viel Herzblut drin“, sagt er und lobt die Mitglieder für ihr Engagement. „Bei den Arbeiten haben alle mitgemacht.“ Inzwischen ist die Gemütlichkeit auch zurückgekehrt.

Wie berichtet, war der Brand nicht auf Brandstiftung zurückzuführen, sondern auf einen Technikdefekt an der Gastherme. Ein Glück war, dass die Außenmauern nicht in Mitleidenschaft gezogen wurden. Das Heim wieder aufzubauen, dazu hatte sich der Verein schon wenige Tage nach dem Feuer entschlossen. Dafür braucht es allerdings Spenden. Die beste Gelegenheit dazu ist das Benefizkonzert, das der Bonner Shanty-Chor am Samstag, 13. Oktober, zugunsten der Marinekameraden geben wird. Los geht es dann um 19 Uhr im Kulturzentrum Hardtberg.

In der Marine-Kameradschaft sind viele ehemalige Fahrensleute der Deutschen Marine und Seeleute organisiert sowie alle, die sich der See und dem Norden Deutschlands verbunden fühlen. Ziel des Vereins: „Wir versuchen hier im tiefen Binnenland das Verständnis um die Notwendigkeit der Seefahrt für unser Land zu verbreiten. Darüber hinaus pflegen wir die Kameradschaft,wie wir sie einst in drangvoller Enge an Bord erlebten.“

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