Bahnübergang Weck-Werk Der nächste Ärger für Autofahrer

DUISDORF · Der Bahnübergang Weck-Werk bleibt weitere drei Monate geschlossen. Für Fußgänger gibt es eine Ausnahme.

Es hört einfach nicht auf mit den Beeinträchtigungen des Verkehrs in Duisdorf. Der seit knapp vier Wochen gesperrte Bahnübergang am Weck-Werk/B56 wird nicht wie geplant Ende nächster Woche (19. Dezember) wieder öffnen, sondern weitere drei Monate für Autofahrer und Radfahrer geschlossen bleiben.

Lediglich für Fußgänger wird der Übergang ab 19. Dezember wieder passierbar sein. Alle anderen, auch die Lastwagen auf dem Weg ins Gewerbegebiet, gucken erst einmal mal weiter in die Röhre und müssen die ausgeschilderten Umleitungen über die Almabrücke und den Bahnübergang an der Bahnhofstraße nutzen.

Wie Bahn-Sprecher Dirk Pohlmann gestern in einer Pressemitteilung erklärte, ist im Zuge der Umstellung der Stellwerkstechnik auf den neuen zweigleisigen Betrieb und der Erneuerung des Bahnüberganges der Bestandsschutz der Anlage erloschen. Nach den bei Neubauten geltenden Regeln der Technik gehöre hierzu besonders die ausreichende Möglichkeit zur Räumung des Übergangs für Fahrzeuge. "Die Beibehaltung der vorhandenen Räumstrecken ist hiernach nicht zulässig", so Pohlmann.

Der Bahnübergang könne daher aufgrund der örtlichen Straßenverhältnisse und der unmittelbaren Nähe zur B 56 ab 19. Dezember nicht von Kraftfahrzeugen passiert werden, da der Abstand zwischen Bahnübergang und der Bundesstraße zur Räumung des Bahnüberganges als nicht ausreichend anzusehen ist.

Ein erstes Konzept, den Linksabbieger aus Richtung Rheinbach zum Bahnübergang und zur Ladestraße wegfallen zu lassen, um die Situation zu entspannen, ist damit gescheitert. Mit dieser Lösung (der GA berichtete) wäre der Übergang weiter wie bisher zu betreiben gewesen, was die Fachleute aber intern aus Sicherheitsgründen ablehnten, erfuhr der GA.

Wie die Deutsche Bahn AG mitteilte, stehe sie in Abstimmungen mit der Stadt Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis, der Gemeinde Alfter sowie dem Betrieb Straßen.NRW, um eine zügige Lösung für den motorisierten Verkehr zu finden. Anfang Januar sei dazu ein Gespräch mit allen Beteiligten geplant mit dem Ziel, den Bahnübergang im Frühjahr wieder für Kraftfahrzeuge zu öffnen.

Die Stadt Bonn bestätigte gestern die Absichten der Bahn, den Übergang bis zum 15. März weiter zu sperren. Der Antrag sei genehmigt worden, so Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann.

Für die SPD-Ratsfrau Gabi Mayer steht nach der Hiobsbotschaft fest: "Das zeigt, wie groß die Bedeutung für ein Verkehrskonzept in diesem Viertel ist." In ihren Augen sei das Prinzip anderer Politiker, bloß nicht über diesen Übergang zu reden, falsch gewesen.

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