Fußgängerzone Dusidorf Der Kampf um mehr Attraktivität

DUISDORF · Alles prima nach den guten Bewertungen, die das Gros der Teilnehmer der GA-Umfrage zur Fußgängerzone abgegeben hat? Von wegen, es gibt noch viel zu tun, das wurde bei der GA-Podiumsdiskussion am Mittwochabend im Kulturzentrum deutlich.

Attraktivität war das Thema. Wie kann sich die Rochusstraße besser präsentieren? Und da wird sich 2013 etwas tun. So soll der Bouleplatz, der seit zwei Jahren vor der Rochuskirche im Gespräch ist, im nächsten Jahr gebaut werden, sagte Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand. Es liefen aber noch Verhandlungen, ob auf einer Fläche der Kirche oder der Stadt.

Stichwort Spielplatz: Ein Hauseigentümer am Schickshof berichtete, er wolle den kleinen Spielplatz dort auszubauen. "Doch ich warte immer noch auf eine Antwort." Hier sagte Thorand zu: "Das läuft und ist im Verfahren." Was nicht läuft, sind manche Geschäfte, in der Lessenicher Straße etwa.

Dort stehen von zehn Ladenlokalen fünf leer, sagte ein Bürger. Wie solle das erst aussehen, wenn der heutige Parkplatz des Burgweiher-Carrés mit noch mehr Geschäftsflächen bebaut werde? Bert Moll (CDU) meinte, man werde sich sehr genau anschauen, ob Duisdorf wirklich noch weitere 13 000 Quadratmeter Fläche benötige.

Teilweise korrigiert werden muss wohl auch der schlechte Ruf der Vermieter, die für den oft bemängelten schlechten Branchenmix verantwortlich seien. Der Hauseigentümer vom Schickshof stand auf und sagte: Weil seine Pächterin in der Marktapotheke Ende März schließe und gekündigt habe, sei er auf die Suche nach Nachpächtern gegangen. Doch das sei sehr schwierig.

Ein Ärgernis sind für Kunden und Geschäftsleute oft auch die Gruppen von Menschen, die an Kirche und Schickshof schon tagsüber die Flaschen kreisen lassen. Dazu berichtete Thorand, dass eine Sozialarbeiterin der Caritas vor Ort tätig sei und das Klientel anspreche. Dass diese Leute sich auch direkt neben dem Restaurant Armonia aufhalten und vis à vis der Außengastronomie oft lautstark streiten, ist Gisbert Weber (WGH) ein Dorn im Auge.

Dabei müsse diese "Säuferbank" bloß einige Meter versetzt oder ganz abgebaut werden, meinte er. Doch das ist laut Thorand nicht so einfach: "Es muss wohl über einen Antrag laufen." Verwundert schauten sich bei dieser Aussage einige im Publikum an.

Aber was wird getan, um für mehr Laufkundschaft zu sorgen? Denn von der sind 20 Prozent weggebrochen, hieß es gestern, und Weber kennt sogar Zahlen, die noch höher liegen. Verantwortlich macht er den Edeka-Standort am Basketsring und sagte: "Ich bleibe dabei, diese Ansiedlung war zentrenschädlich." Sein WGH-Kollege Christian Kunst meinte: "Wir können nicht nur von den Duisdorfern leben, sondern brauchen den Einzug von drumherum."

Sicherheit und Sauberkeit sind Stichworte, die sich Kunden, Geschäftsleute und Politiker wünschen. Forderung außerdem: Die städtische Wirtschaftsförderung solle sich mehr kümmern. Aber auch die Zukunft müsse im Blick bleiben, wie Barbara Naß (SPD) meinte: "Es ist jetzt Zeit für eine Planung, wie es in 20 Jahren aussehen könnte." Antje Waßmann (Grüne), forderte, den Fußweg zwischen Bahnhof und Rochusstraße aufzuwerten, weil der sehr unattraktiv für Besucher sei.

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