Hardtbergbad Bilanz der vergangenen Saison fällt negativ aus

DUISDORF · "Wie kriegen wir im Hardtbergbad die Kuh ans Fliegen?" Herbert Büttgen gibt sich mit der vergangenen Freibadsaison nicht zufrieden. "Wenn ich so einen Granatensommer habe, muss ich die Flucht nach vorn antreten", sagt der Geschäftsführer des Kletterwalds im Schwimmbad.

Er vermisste in diesem Jahr den unternehmerischen Gedanken, und er hofft fürs nächste auf gute Ideen, um die Umsätze zu steigern - sprich, mehr Besucher anzulocken.

Der Förderverein des Friesi etwa mache es mit seinem Schwimmbadfest vor, sagt Büttgen. Bei den Bädern sei die politische Diskussion, mehr noch die politische Linie, mittlerweile verwässert. Beispiel: Öffnungszeiten. Und wenn die kurzfristig verlängert worden wären, hätte es eigentlich keiner mitbekommen.

Wunsch nach publikumswirksamen Aktionen

Büttgen will nun vor der nächsten Saison noch einmal das Gespräch mit dem Sport- und Bäderamt suchen. Der schon häufig angekündigte runde Tisch sei ihm am liebsten. Er wünscht sich publikumswirksame Aktionen, die aber nicht viel Geld kosten. Neben einem Fest wäre das zum Beispiel Wasser-Zumba. Auch im Kletterwald, der noch bis Ende Oktober offen hat, könne man etwas machen. "Alles über Einsparungen zu regeln, funktioniert nie", sagt Büttgen. Letztlich sei die Stadt der Betreiber, der sich nicht aus der Verantwortung stehlen könne.

Das 35 Jahre alte, mittlerweile sanierungsbedürftige Hardtbergbad punktet mit seiner schönen Lage, den vielen Parkplätzen, dem Sand, Strandkörben und dem neuen Beachvolleyballfeld. Das wurde aber erst zum Saisonende hin fertig. Nach Angaben von Uwe Reinelt, Vorsitzender des Fördervereins des Hardtbergbads, lag das daran, dass alles mit privatem Engagement gebaut wurde. Vor allem Badleiter Jerome Chapus habe viel Herzblut in das Projekt und überhaupt das ganze Bad gesteckt. Das bestätigt auch die Stadt: Das Spielfeld sei "mit Bordmitteln" realisiert worden. Der Förderverein habe das Netz bezahlt. Dem Bäderbetrieb steht nach Angaben von Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann für größere Aktionen kein Geld zur Verfügung. "Hier ist die Unterstützung der Fördervereine gefragt, die grundsätzlich auch im Hardtbergbad gegeben ist."

Förderverein denkt über Saisonkarten für seine Mitglieder nach

Der Förderverein überlegt nun, im nächsten Jahr Saisonkarten für seine Mitglieder anzubieten - ähnlich wie im Friesi. So könnte man mehr Mitglieder, zurzeit sind es 70, gewinnen. Man überlege zudem, eine Schwimmbadnacht zu veranstalten. Allerdings würden die Ehrenamtlichen bei ihren Aufgaben schon eine Weile an ihre Grenzen stoßen, weshalb es auch kein Fest gegeben habe.

Laut Reinelt hätten die verkürzten Sommeröffnungszeiten keine Einsparungen gebracht. So hofft er - auch abhängig von politischen Entscheidungen - für 2016 wieder auf einen Zweischichtbetrieb, "damit auch Senioren wieder zum Frühschwimmen kommen können". Außerdem habe er auch Jugendliche gesehen, "die morgens um 10 Uhr vor verschlossener Tür standen". Der Vorsitzende hätte es am liebsten, wenn abends bis 20 Uhr offen wäre. Angaben zu Besucherzahlen in dieser Saison kann die Stadt derzeit noch nicht machen.

Der Förderverein will sich nun mit dem Turn- und Kraftsportverein (TKSV), dem Hardtberger Schwimmclub und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) zusammensetzen, um die eigenen Interessen stärker zu vertreten. Eine Hauptkritik: "Der Stadtrat eiert seit vier Jahren herum, ohne dass etwas passiert."

Öffnungszeiten der Schwimmhalle Hardtberg, In der Dehlen

  • Dienstag von 6.30 bis 8 Uhr und von 13 bis 19 Uhr
  • Mittwoch von 6.30 bis 17.45 Uhr
  • Donnerstag von 6.30 bis 8 Uhr und von 13 bis 17.45 Uhr
  • Freitag von 6.30 bis 8 Uhr und 13 bis 21 Uhr
  • Samstag von 7 bis 17 Uhr
  • Sonntag und an Feiertagen von 8 bis 18 Uhr geöffnet

Infos unter Tel. 0228/62 62 18.

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