Frauke Buer ist neue Leiterin Bibliothek Brüser Berg feiert 25-jähriges Bestehen

Brüser Berg · Die Stadtteilbibliothek Brüser Berg hat am Dienstag unter anderem mit einem Programm für Kinder ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. Frauke Buer ist die neue Leiterin.

 Bildungsclown Jörg Birkhahn bindet die Kindergartenkinder in seine Experimente ein.

Bildungsclown Jörg Birkhahn bindet die Kindergartenkinder in seine Experimente ein.

Foto: Stefan Knopp

„Es sind nicht die Antworten, die schlau machen, sondern die Fragen“, erklärte Bildungsclown Jörn Birkhahn seinem jungen Publikum. Im Rahmen der kleinen Feier zum 25-jährigen Bestehen der Stadtteilbibliothek Brüser Berg am Dienstag hatte er dort seinen Forscherzirkus aufgebaut und zeigte Kindern aus mehreren Kitas und der Grundschule Dinge, die sie staunen ließen: Dass man aufgeblasene Luftballons durchbohren kann, ohne dass sie platzen, wie sich Farben in Flaschen ver- und wieder entmischen und warum mit Wasser gefüllte Luftballons nicht platzen, wenn man sie über eine Kerze hält. Und er lud sie ein, ihm Fragen zu stellen.

Schlau wird man aber auch, wenn man Bücher liest, und die kann man sich in der Einrichtung im Ortsteilzentrum ausleihen. „Es gibt ja tausend Gründe, weswegen Lesen wichtig ist“, sagte Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand bei der Feier. Bibliotheken nehmen meiner Meinung nach einen wichtigen Stellenwert in unserer Gesellschaft ein.“ Deshalb sei sie froh, dass die auf dem Brüser Berg nicht vor fünf Jahren den Rationalisierungsmaßnahmen zum Opfer gefallen ist. „Ich finde es wichtig, das es nicht nur die Zentralbibliothek gibt“, so Thorand, die sich eine Stadtbezirksbibliothek in Duisdorf gewünscht hätte – dieses Vorhaben habe aber nie umgesetzt werden können, so dass nun die Bibliothek auf dem Brüser Berg diese Rolle einnehme. Die wurde am 14. Mai 1994 eröffnet. „Es gab schon damals das Problem der Rationalisierung“, so Thorand, die nach eigener Aussage ebenfalls seit 25 Jahren auf dem Brüser Berg wohnt und deshalb die Entwicklung miterlebt hat. Seitdem habe sich einiges gewandelt, vor allem im Bereich digitaler Medien. Die Bibliothek sei ein Treffpunkt und Kommunikationsort für die Menschen auf dem Brüser Berg.

Dass die Bibliothek eine sinnvolle Einrichtung war, zeigte sich daran, dass die Mitarbeiter gleich zu Beginn vom Publikumsandrang überrollt wurden. Ende 1994 verfügte sie über 15.577 Medien und 1509 aktive Nutzer, die alleine in dem halben Jahr 69.467 Ausleihen tätigten. Ende 2018 gab es auf dem Brüser Berg 1272 Benutzer. Im Bestand waren 19.810 Medien – darunter auch Filme, Videospiele und Hörbücher – und 82.036 Ausleihen. Seit 2017 können die Besucher auch eigenständig Ausleihen verbuchen.

Das Jubiläum hätte man gerne im Mai dieses Jahres gefeiert, aber da die Bibliothek zu der Zeit ohne Leitung war, wollte man auch keine Jubiläumsfeier organisieren, erklärte Helga Albrecht, Leiterin der Stadtbibliothek Bonn. Mit Frauke Buer gibt es wieder eine neue Leiterin: Die 34-Jährige trat Mitte Juni ihre Stelle an. Sie kommt ursprünglich aus Hannover, hat in Köln Bibliothekswesen studiert und leitet jetzt gleich eine Stadtteilbibliothek. Man sei natürlich Teil des Großstadtsystems, sagte sie. „Aber wir können frei planen, was wir machen wollen.“ So soll es im Januar wieder Bastelaktionen zwischen den Bücher- und DVD-Regalen geben.

Aber das sei schon eine gut besuchte Einrichtung, fand Buer, in der man sich auch auf die Kundenwünsche einstellen und eigenständig entsprechende Anschaffungen tätigen könne. Für sie sei es aber ein wichtiges Anliegen, „die Bibliothek im Stadtteil noch präsenter zu machen“, so Buer. Ein weiteres Vorhaben: „Ich würde die Bibliothek gerne ein bisschen gemütlicher gestalten.“

Zum Jubiläum überreichte Monika Maylahn vom Vorstand des Fördervereins Stadtbibliothek Bonn einen Gutschein über 100 Euro für Kindermedien an Buer. Albrecht lobte besonders die Ehrenamtler, die in einige Stadtteilbibliotheken vor der Schließung bewahrt haben.

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