DGB-Arbeitslosengruppe Beschimpfungen für den Hartz-IV-Nubbel

DUISDORF · "Nutzlosester aller nutzlosen Nubbel" und "Wirtschaftsbüttel", derlei Beschimpfungen hatten sich Horst Lüdtke, Ulrich Franz und andere Mitglieder der gewerkschaftlichen Arbeitslosengruppe im DGB-Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg für diese Puppe ausgedacht, die für zehn Jahre Arbeitslosengeld II stand.

 Zum zehnjährigen Bestehen der Hartz-IV-Gesetze gibt es einen Nubbel statt saurer Gurke: Ulrich Franz (links) und Horst Lüdtke beschimpfen die Puppe und beschmieren sie mit Senf.

Zum zehnjährigen Bestehen der Hartz-IV-Gesetze gibt es einen Nubbel statt saurer Gurke: Ulrich Franz (links) und Horst Lüdtke beschimpfen die Puppe und beschmieren sie mit Senf.

Foto: Stefan Knopp

Unter großem Geschimpfe wurde die Puppe mit Senf beschmiert und mit Bier übergossen. Es werde nur gefordert, nicht gefördert, beschwerte sich Lüdtke bei der Puppe; in der Arbeitslosenstatistik fehlten viele Gruppen wie die Alt-Achtundfünfziger, die Ein-Euro-Jobber und Praktikanten und der Weiterbildungsetat sei zum Nachteil der Arbeitslosen nicht ausgeschöpft.

Er warf dem Nubbel vor, Minijobs, befristete Verträge und unbezahlte Praktika zu fördern und Betroffene "mit deinen Regelsätzen ärmer als arm" gemacht zu haben. Er wurde auch für Wohnungsnot, Hunger und vieles mehr verantwortlich gemacht.

Die gewerkschaftlich organisierte Arbeitslosengruppe versammelt sich seit 13 Jahren zum "arbeitsmarktpolitischen Aschermittwoch" vor der Agentur. Normalerweise wird dort die "Saure Gurke" an Personen verliehen, die nach ihrer Ansicht fatale Entscheidungen für Arbeitslose getroffen haben. Dazu gehören unter anderem Philipp Rösler, Franz Müntefering, Ursula von der Leyen und Peter Hartz.

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