Telekom Dome Beim Azubi-Speeddating stellten sich Bewerber für 85 Lehrstellen vor

BRÜSER BERG · Beim Azubi-Speeddating im Telekom Dome haben sich Bewerber für 85 Lehrstellen vorgestellt. Die Persönlichkeit ist für die spätere Anstellung wichtig, sagen die Ausbilder.

Für das Gespräch mit den Ausbildern bleibt nicht viel Zeit: Marc Gronenberg (rechts) interessiert sich für Elektronik und hofft, beim Speeddating eine Runde weiterzukommen.

Für das Gespräch mit den Ausbildern bleibt nicht viel Zeit: Marc Gronenberg (rechts) interessiert sich für Elektronik und hofft, beim Speeddating eine Runde weiterzukommen.

Foto: Barbara Frommann

"Ich bin weiter", freut sich Sulayiman Schilan und hält stolz ihren gelben Recall-Zettel in die Höhe. Den hat sie allerdings nicht von Dieter Bohlen bekommen, sondern von Monika Maier und Radomir Maksimovic vom Friseur-Salon Klier. Das Ergebnis ist allerdings das gleiche: Die 18-Jährige aus Troisdorf ist eine Runde weiter auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz.

"Das war mein erstes Bewerbungsgespräch. Und gleich so ein Resultat", sagt die Hauptschülerin und strahlt über das ganze Gesicht. Denn wer einen gelben Recall-Zettel bekommen hat, der wird zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch in den Betrieb eingeladen.

Sulayiman Schilan ist eine der Jugendlichen aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis, die am Donnerstag auf Einladung der Handwerkskammer Köln das Azubi-Speeddating im Telekom Dome besuchen.

Insgesamt beteiligten sich 21 Betriebe aus Bonn, Siegburg, Troisdorf, Hennef, Niederkassel, Meckenheim und Bad Honnef. Sie sind aktuell auf der Suche nach passenden Bewerbern für 85 Lehrstellen.

Doch nicht allein mit Noten und guten Zeugnissen können die Schulabgänger punkten. "Der Kandidat muss in unser Team passen, Interesse zeigen, freundlich und gepflegt auftreten", sagt Monika Maier. Eigenschaften, die Sulayiman Schilan erfüllt. Zudem hat sie bereits ein Praktikum in einem Salon absolviert.

Auf Sensibilität im Umgang mit Kunden sowie Selbstbewusstsein legt hingegen Claudia Raaff vom Betrieb Hörgeräte Baschlebe aus Siegburg großen Wert. Der Schulabschluss ist dabei zweitrangig. "Ein guter Hauptschüler ist bei uns ebenso willkommen wie ein Abiturient", so Claudia Raaff.

Im Zehn-Minuten-Takt nehmen die Jugendlichen am Tisch der Ausbilder Platz. Nachdem sich die Schüler kurz vorgestellt haben, entwickelt sich ein lockeres Gespräch zwischen Ausbilder und Bewerber, Berührungsängste oder Nervosität kommen gar nicht erst auf.

Wegen des Streiks im Nahverkehr sind allerdings weniger Schüler als erwartet erschienen. Trotzdem ist Ortwin Weltrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, zufrieden. "Es kommt nicht darauf an, wo man herkommt, sondern darauf, wo man hin will", motiviert er die Schulabgänger. "Eine schlechte Schulnote kann immer durch Persönlichkeit und Engagement ausgeglichen werden", ermuntert er.

Um den Menschen hinter den Zeugnissen und Bewertungen kennenzulernen, sei das Speeddating ein ideales Forum. Auch wenn nicht jeder Kandidat einen der begehrten Recall-Zettel bekommt, so erhält doch jeder eine Rückmeldung zu seinem Auftreten.

Neben Bewertungen in den Kategorien Freundlichkeit, Erscheinungsbild und Kommunikationsfähigkeit werden auch die Bewerbungsunterlagen beurteilt. "Mit dieser kurzen Einschätzung kann jeder an sich arbeiten. Wenn es jetzt nicht gereicht hat, dann sicher beim nächsten Mal", so Weltrich.

Vielfalt der Berufe

Die 21 Betriebe aus der Region boten beim Azubi-Speeddating Lehrstellen in folgenden Berufen an: Augenoptiker, Automobilkaufmann, Bäcker, Bäckereifachverkäufer, Dachdecker, Elektriker, Fahrzeuglackierer, Fleischer, Friseur, Hörgeräteakustiker, Karosseriebauer, Kraftfahrzeugmechatroniker, Maler und Lackierer, Metallbauer, Parkettleger, Schilder- und Lichtreklamehersteller sowie Tischler.

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