Telekom-Dome in Bonn Anwohner klagen über Lärm

Duisdorf · Großveranstaltungen am Telekom-Dome gefallen vielleicht den Besuchern, aber nicht jedem Anwohner. Die FDP stellt nun eine Große Anfrage für die Bezirksvertretung Hardtberg am 9. September. Darin geht es um Lärmbelästigungen und zugeparkte Straßen.

 Zahleiche Bands und Sänger, wie hier Michael Wendler, traten im Juni bei der Karnevalsmesse auf - was auch in den Nachbarstraßen deutlich zu hören war.

Zahleiche Bands und Sänger, wie hier Michael Wendler, traten im Juni bei der Karnevalsmesse auf - was auch in den Nachbarstraßen deutlich zu hören war.

Foto: Roland Kohls

Die FDP begrüßt es, dass es neben den Spielen der Telekom Baskets auch weitere Großveranstaltungen gibt. Doch in der jüngsten Zeit habe es Beschwerden über parkende Autos im Wohngebiet Finkenhof gegeben. "Auch wurde im Zuge der Karnevalsmesse über Lärmbelästigungen geklagt", schreibt der Bezirksverordnete Frank Thomas.

"Für den Erhalt der Großveranstaltungen ist die Akzeptanz innerhalb der Anwohnerschaft von großer Bedeutung." So will er nun von der Verwaltung wissen, wie viele es davon in diesem Jahr gegeben hat und noch geben wird, und ob dafür eine Genehmigung durch die Stadt nötig sei. Thomas fragt, ob die Anwohner des Finkenhofs im Vorfeld informiert werden, und ob es ein Parkraumkonzept gibt. Und wie sieht es aus, wenn irgendetwas draußen stattfindet?

Bezogen auf die Karnevalsmesse sei eine schriftliche Beschwerde eingegangen, teilt die Stadt mit. Ansonsten will sie derzeit nicht mehr zum Thema sagen - mit Rücksicht auf die FDP, die zuerst eine Antwort auf ihre Fragen erhalten solle. Die Telekom Baskets nennen Zahlen: Demnach dürfe es pro Jahr rund 30 Großveranstaltungen jenseits des Sports geben.

Doch in diesem Jahr seien es maximal acht gewesen - neben der Karnevalsmesse etwa die Cheerleader-Europameisterschaft. Konzerte gebe es ansonsten im Dome nicht. Basketssprecher Jörg Bähren teilt mit, dass es bei den Spielen, die oft abends stattfinden, keine Beschwerden gebe. In der Nachbarschaft befänden sich viele Geschäfte und Büros. "In der Gegend ist die Gefahr gering, dann jemanden zu stören." Ansonsten habe die Karnevalsmesse aber auch länger gedauert als ein Basketballmatch.

"Das Bühnenprogramm war halt draußen, durch den Schall war es etwas lauter", sagt Lutz Persch, Organisator der Karnevalsmesse und Betriebsleiter der veranstaltenden Metro. Er habe von Beschwerden gehört. Allerdings sei die Open-Air-Bühne angemeldet gewesen.

Die Messe fand am Samstag und Sonntag, 14. und 15. Juni, statt. Da traten tagsüber zahlreiche Stimmungs- und Mundartbands auf. Zugpferd war Schlagersänger Michael Wendler. Persch weist darauf hin, dass an dem Samstag um 19 Uhr Schluss war, an dem Sonntag wurden ab 17 Uhr die letzten Zugaben gespielt. Ansonsten gehöre die Musik zur Messe hinzu.

"Nächstes Jahr werden wir mit dem Ordnungsamt alles wasserdicht machen", sagt Persch, der mit den Behörden entsprechend früh in Kontakt treten will. Von zugeparkten Straßen weiß er selbst nichts. Es sei aber klar, dass bei vollen Parkplätzen die Besucher sich in der Umgegend einen Stellplatz sucht - und das gelte auch für Basketballspiele.

Damit nicht mehr so viele Besucher mit dem Auto kommen, will Persch bei der nächsten Karnevalsmesse am 13. und 14. Juni 2015 einen Shuttlebus zum Bonner Hauptbahnhof etwa im 20-Minuten-Takt anbieten. Ansonsten ist geplant, dass im Vorverkaufsticket das Bus- und Bahnfahren inklusive ist. So könnten Gäste aus dem Kölner und Leverkusener Raum mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen.

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