Ehrlich Brothers im Telekom Dome An den Grenzen der Naturwissenschaft

Am 25. Januar zaubern die Ehrlich Brothers ab 18 Uhr im Telekom Dome Bonn. Die westfälischen Brüder gelten inzwischen international als würdige Nachfolger von Siegfried und Roy - nur ohne Tiger. Mit Andreas Reinelt sprach Ebba Hagenberg-Miliu.

 Christian (links) und Andreas Ehrlich auf der Bühne.

Christian (links) und Andreas Ehrlich auf der Bühne.

Foto: Ralph Larmann

Welcher der Ehrlich-Brüder sind Sie?
Andreas Ehrlich: Der seriösere (lacht). Der ältere.

Aha, der nette große Bruder. Ist wirklich Ehrlich Ihr Name?
Ehrlich: Ne, unser Künstlername. Irgendwann waren wir mit den Namen der ersten Auftritte, Andy McJoy und Chris Joker, nicht mehr glücklich. So haben wir uns zwei Tage eingeschlossen, und das ist dabei rausgekommen.

Man sagt, Sie seien so gut wie Siegfried und Roy, nur ohne Tiger?
Ehrlich: Mit den beiden verglichen zu werden, ehrt uns natürlich. Auch wir haben Spaß an den großen Illusionen. Andererseits sind wir zwei ehrliche Brüder (lacht). Und wir hatten das Glück, dass unser Papa uns unglaublich viel Handwerkliches gezeigt und in der Jugend sämtliche Kunststücke selbst gebaut hat...

Er war Maschinenbau-Ingenieur und Werkzeugmacher...
Ehrlich: Genau, auch als wir 2007 mit den großen Illusionen anfingen, etwa mit der Bahnschiene und dem Baum mit dem Schnee, da hat er immer Ideen eingebracht und mit uns diese Sachen gebaut. Wir waren wissbegierig und voller Freude. Und unser Papa war bis zu seinem Tod unser Mentor.

Sie haben mal ganz klein mit einem Zauberkasten angefangen?
Ehrlich: Das geht ja immer so los. Da war ich acht. Bis mein Bruder mitmachte, hat es dann aber noch ein Weilchen gebraucht. Die Verwandten haben ihm immer gesagt: Dein großer Bruder zaubert so schön. Das fand er nicht lustig (lacht). Irgendwann wollte er auf der Schulfahrt nach Frankreich aber die französischen Frauen verzaubern, und da habe ich ihm einen Zauberkasten mitgegeben. So hat unsere Zusammenarbeit angefangen.

Und jetzt hat Ihr Unternehmen XXL-Format?
Ehrlich: Ja, der Zauberkasten wurde immer größer. Jetzt passt er in drei Lkws, wir sind mit 30 Mann auf Tour. Das ist schon ein ganz schönes Unterfangen.

Wie kann man sich den Arbeitsalltag zweier Magier vorstellen?
Ehrlich: Wir machen sehr viel Ideenarbeit. Die neue Nummer mit der Teleportation zum Beispiel, für die die Weltpremiere in der TV-Sendung "Verstehen Sie Spaß" lief, kann nur mit ganz intensiver Vorarbeit klappen. Wenn die Idee nicht gut ist, kann ich noch so einen guten Text schreiben, das Ganze bleibt schlecht.

Das kann sich über Jahre hinziehen?
Ehrlich: Ja genau. Manchmal kommt man in eine Sackgasse. Und dann schießt es einem irgendwann durchs Gehirn: Mensch, das ist die Idee, die fehlte. Wir haben ein Kompetenzteam mit Ingenieuren. Wir telefonieren auch mit Professoren, wenn es darum geht, wo die Grenzen der Naturwissenschaft verlaufen.

Und wenn etwas nicht klappt? Gab's das auch schon?
Ehrlich: Ja, bei meinem Bruder (lacht). Wenn etwas nicht gelingt, dann muss man weiter an der Schwachstelle arbeiten. Wir kaufen ja nicht Illusionen von der Stange, die schon tausendmal erprobt sind, sondern wir betreten immer selbst Neuland.

Haben Sie schon mit dem Gedanken gespielt, nach Las Vegas zu gehen?
Ehrlich: Die nächsten vier, fünf Jahre sicher nicht. Wir fühlen uns hier sehr wohl. Ich habe Frau und Kinder. Wir genießen es auch, dass eine große Nachfrage da ist und wir auch in Österreich, der Schweiz und wohl auch in London und Paris auftreten.

Karten für die Show der Ehrlich Brothers, "Magie - Träume erleben", am Sonntag, 25. Januar 2015, um 18 Uhr, im Telekom Dome, gibt es für Preise zwischen 58,20 und 73,15 Euro in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen.

Zu den Personen

Die Magier Andreas (36) und Christian Reinelt (32) aus Ostwestfalen füllen nach 13 Bühnenjahren mit ihrer aktuellem XXL-Show bundesweit große Hallen. Andreas, inzwischen selbst Familienvater, hat Mathematik studiert, Christian hat Pyrotechniker gelernt. Der 2013 verstorbene Vater legte die Grundlage des Unternehmens. 2004 und 2013 erhielten die Brüder die Auszeichnung "Magier des Jahres", den Oscar der Zauberkunst.

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