Baustellenampel in Duisdorf Ärger über lange Wartezeiten an Ampel

Duisdorf · Die Verkehrslage an der Kreuzung Villemombler Straße, Schieffelingsweg und Fontainengraben sorgt für Ärger. Durch die Baustellenampel müssen Autofahrer und Fußgänger teils sehr lange warten. Doch ändern soll sich nichts.

 Wer an der Ampel Fontainengraben steht, muss bei Riot bis zu drei Minuten warten.

Wer an der Ampel Fontainengraben steht, muss bei Riot bis zu drei Minuten warten.

Foto: Richard Bongartz

Es ist derzeit kein Vergnügen, über die Kreuzung Villemombler Straße, Schieffelingsweg und Fontainengraben zu fahren. Seitdem dort die Baustellenampel eingeschaltet ist, heißt es vor allen Dingen eins: warten. Besonders im Berufsverkehr, was viele Autofahrer und Fußgänger aufregt. Die Stadt sagt allerdings, dass sich daran nichts ändern lässt.

„Es ist furchtbar, dass man hier stundenlang steht“, sagt eine ältere Fußgängerin. Mehr als zweieinhalb Minuten muss eine Autofahrerin auf eine 23-sekündige Grünphase am Schieffelingsweg warten. Danach ist die Spur den Fontainengraben hinunter kurz dran. Da wartet man auch mal weit mehr als drei Minuten. Ähnlich sind die Zeiten auf der Villemombler Straße. Wer sie als Fußgänger überqueren will, muss sich sputen. Das grüne Männchen ist gerade mal zehn Sekunden zu sehen. Nicht jeder ist so geduldig: Viele Passanten gehen bei Rot über die Straße. Die Polizisten der danebenliegenden Duisdorfer Wache könnten so manchen Strafzettel schreiben.

Es falle schon auf, dass es dort oft nicht weitergeht, sagt ein Beamter. „Bei mir hat sich aber noch keiner beklagt.“ Wobei er nicht für die Kollegen sprechen könne. „Man kann es sich nicht aussuchen“, meint eine junge Radfahrerin, die beim Warten genug Zeit hat, abzusteigen, die Jacke auszuziehen und auf dem Gepäckträger zu verstauen. Wenn sie morgens dort ankomme, habe sie eigentlich grundsätzlich Rot.

„An der Stelle ist ja immer was“, beklagt sich Wolfgang Müller, der früher auf der Hardthöhe gearbeitet hat. Gut kann er sich noch erinnern, als ein Stück der Straße abgesackt war. Schon seit Längerem tauschen die Stadtwerke dort auf 95 Metern Gas- und Wasserhauptversorgungsleitungen aus, wie es Michael Henseler von den SWB mitteilt. Das dauert noch bis Ende August. Eigentlich sei es nicht geplant gewesen, dass die Baustelle weiter unten am Schieffelingsweg – die gleichen Arbeiten bis Dezember auf einen Kilometer Länge – gleichzeitig stattfinden. Doch eine wichtigere Baustelle woanders habe ihnen da einen Strich durch die Rechnung gemacht.

„Ich bin gegenüber der Ampelschaltung mittlerweile stoisch“, sagt Müller. Als Rentner habe er auch Zeit. Die geht den Busfahrern verloren, wie es ein Kollege auf der Linie 609 angibt. Es komme zu zwei bis drei Minuten Verspätung. „Das kann der Bus in Richtung Stadt aufholen“, sagt Henseler. Es habe sich noch niemand beschwert.

Tiefbauamtsleiter Peter Esch versichert, dass die Ampel verkehrsabhängig sei. Was aber wegen der langen Umschaltphasen trotzdem zu langen Wartezeiten führen könne. „Dies lässt sich leider nicht noch weiter optimieren.“ Er nennt die Gründe, warum die sich gegenüberliegenden Geradeausrichtungen nicht gleichzeitig Grün erhalten. Das liege zum einen daran, dass durch die Baustelle der stark genutzte Linksabbieger den Fontainengraben hinunter weggefallen ist: Wer jetzt da nach Duisdorf abbiegen wolle, müsse dem Gegenverkehr vom Schieffelingsweg erst die Vorfahrt lassen. Die Schlange hinter ihm würde länger und länger. Laut Esch müssen zudem Busse, die vom Schieffelingsweg nach rechts in die Villemombler Straße Richtung Rathaus abbiegen, weit ausholen und geraten dabei auf die Gegenspur.

Das Grün für Fußgänger ist nach Angaben der Stadt zwar kürzer bemessen als anderswo in Bonn, aber immer noch so lang, wie es die Vorschriften verlangen. Ansonsten sollten Ampeln für Autos nicht länger als zwei Minuten auf Rot stehen, an Baustellen seien aber Ausnahmen möglich.

Der Busfahrer hat sich am Ende verschätzt, muss noch einmal lange warten. Nun hat er schon sechs Minuten Verspätung.

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