Fällarbeiten in Bonn Abgestorbene Bäume gefährden Autofahrer bei Röttgen

Bonn · Aufwändige Fällarbeiten hat es entlang der L 261 zwischen Röttgen und Meckenheim gegeben. Der Grund dafür ist ein Wildsperrzaun, der durch fallenden Bäume nicht beschädigt werden sollte.

 Der Baumfäller entfernt Äste vom Stamm einer Eiche, damit der Schlepper diesen besser aus dem Wald ziehen kann.

Der Baumfäller entfernt Äste vom Stamm einer Eiche, damit der Schlepper diesen besser aus dem Wald ziehen kann.

Foto: Stefan Knopp

Die Baumfällarbeiten an der L 261 zwischen Röttgen und Meckenheim könnten viel unkomplizierter vonstatten gehen, wenn da nicht der Wildsperrzaun wäre. Dieser verläuft parallel zur Landstraße. „Er verhindert, dass Tiere auf Straße und Autobahn laufen“, sagt Revierförster Wolfgang Bongardt. Zwischen der Straße und diesem Zaun standen bislang Bäume, die die Hitze der vergangenen beiden Sommer nicht verkraftet haben. Seit Dienstag werden sie gefällt, was immer wieder kurzzeitige Sperrungen mit sich bringt, am Donnerstag sollten die Arbeiten abgeschlossen sein.

Normalerweise werden die Arbeiten im Wald erledigt, der Straßenverkehr bekommt davon dann wenig mit. In diesem Fall verhindert das die Wildschutzanlage. Die Bäume müssen also so gefällt werden, dass sie beim Umkippen nicht den Zaun beschädigen: Sie sollen gezielt in Richtung Straße fallen. Der Schlepper, der Geäst und Stämme am Waldrand für die Abholung parat legt, muss von der Straße aus agieren, weshalb diese einseitig gesperrt ist. Ein kleiner Straßengraben erschwert die Arbeit zusätzlich. Mitarbeiter des Landesbetriebs Straßen NRW aus Rheinbach regeln den Verkehr über mobile Ampeln. Wenn ein Baum gefällt oder gerückt wird, haben beide Fahrtrichtungen Rot.

Es geht um gut 60 Bäume unterschiedlicher Art und Größe auf einer Strecke von rund 2,5 Kilometern. Fünf Thuja-Bäume, auch Lebensbäume genannt, Nadelhölzer aus Nordamerika, 60 bis 70 Jahre alt, liegen bereits am Straßenrand, mächtige Stämme, aber ihre Größe half ihnen nicht. „Sie sind von oben heruntergetrocknet“, sagt Bongardt. Ebenso erging es einigen Eichen, die sogar an die 200 Jahre alt sind. Daneben werden aber auch viele kleine Bäume mit dünnen Stämmen abgesägt. Auch die können beispielsweise Autofahrern gefährlich werden, wenn sie auf die Straße stürzen und Verkehrsteilnehmer mit mit bis zu 100 Stundenkilometern dagegen fahren.

Die Verkehrssicherung ist der Hauptgrund für die Maßnahme. Bongardt erklärt: Wer einen Wald betritt, tut dies auf eigene Gefahr. Entlang öffentlicher Verkehrswege, an Bebauung sowie an Bänken, Trimmdich-Stationen oder Waldspielplätzen muss die Revierförsterei regelmäßig kontrollieren. Dort müssen Menschen sicher unterwegs sein können. Also muss der Landesbetrieb Wald und Holz im Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft, für den Bongardt tätig ist, an solchen Stellen zweimal im Jahr nach dem Rechten sehen.

Die Sommer der beiden vergangenen Jahren waren vergleichsweise heiß, mögliche Auswirkungen eines Klimawandels sind erkennbar. „Wir haben Schäden im Wald, abgestorbene Bäume, Trockenheit und Insekten wie den Borkenkäfer.“ Bevor Stürme größere Äste oder ganze Bäume auf Straßen oder in Gärten fegen und Schaden verursachen, müssen sie entfernt werden. Das werde auch so weitergehen, meint Bongardt, wenn es in künftigen Sommern weiter heiß ist.

In den wenigsten Hölzern dürfte sich der Borkenkäfer eingenistet haben, der Fichten bevorzugt. Das vertrocknete Holz eignet sich nur bedingt für die Weiterverarbeitung, zumal dann, wenn – wie an einer alten Eiche – auch noch Fäulnis dazu kommt. Dann können die Stämme allenfalls als Feuerholz verkauft werden, sagt Bongardt.

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