Bürgeramt in Duisdorf Start des Bürgerdienstes verzögert sich

Duisdorf · Hardtberger Rathaus: Wegen Lieferschwierigkeiten fehlt die komplette technische Ausstattung. Die Sanierung der Büros ist mittlerweile abgeschlossen.

Die gute Nachricht in Sachen Dienstleistungszentrum im Stadtbezirk Hardtberg zuerst: Die Sanierung der mit Benzol belasteten Büroräume im Hardtberger Rathaus wurde Mitte Mai beendet, so dass seitdem mit der Möblierung und Installation der Technik begonnen werden konnte, damit die Bürger im Stadtbezirk endlich wieder eine Anlaufstelle für ihre Behördengänge haben. Dafür sind wie berichtet zwei halbe Dienstleistungstage jeweils dienstags und mittwochs von 8 bis 13 Uhr vorgesehen.

Das war es aber auch schon mit den positiven Verlautbarungen: Denn wann das Bürgeramt im Rathaus tatsächlich wieder öffnen kann – ursprünglich war ja sogar Ende April als Starttermin dafür vorgesehen gewesen – bleibt mehr denn je im Dunkeln.

Der Grund diesmal: Die im Februar bestellten Terminals und Fingerabdruck-Scanner, die für sehr viele Tätigkeiten aus dem Dienstleistungsangebot erforderlich seien, wurden noch nicht geliefert. Erst wenn sie da sind, könne die technische Ausstattung abgeschlossen werden.

„Erst dann sind eine Bestellung von Personalausweisen und Reisepässen sowie eine Ummeldung für Inhaber von neuen Personalausweisen oder elektronischen Aufenthaltstiteln möglich“, kündigte Günter Dick, der Leiter des Amtes für Bürgerdienste an.

Ausweitung der Öffnungszeiten scheitert an Kosten

Doch das kann offenbar dauern, wenn man den nächsten Satz liest: Denn da ist die Rede von Lieferschwierigkeiten der Bundesdruckerei, und man habe um Unterstützung beim Innenministerium NRW ersucht. „Eine Umverteilung anderer Geräte wurde geprüft, ist allerdings wegen der erforderlichen festen Installation an einem Arbeitsplatz nicht mit vertretbarem Aufwand möglich“, so Dick weiter. Einen Zeitpunkt, wann das Angebot an den Start geht, nannte die Stadt nicht.

Auch die Kritik der Hardtberger Politiker, dass zwei halbe Dienstleistungstage nicht ausreichend seien, ficht die Stadtverwaltung nicht an. Eine Ausweitung der Zeiten oder Öffnungstage hätte erhöhte Personalkosten zur Folge, so die Stellungnahme der Stadt. Sie wies zugleich darauf hin, dass der Rat einen Beschluss gefasst habe, die Personalkosten zu verringern.

Die Antwort ist eine Reaktion auf den Protest der örtlichen SPD, die zwei halbe Dienstleistungstage als völlig am Bedarf der Bürger vorbei bewertet und fordert, zu einem dezentralen Dienstleistungsangebot zurückzukehren.

Die Stadt dagegen berichtet, dass sehr viele Städte ihr Angebot zentralisieren. So bestehe in Braunschweig auch nur noch ein zentrales Bürgeramt. Und in Berlin gebe es zwar mehrere Bezirksämter, allerdings sei schon das kleinste davon allein für 300 000 Einwohner zuständig.

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