Statt Parkplatz-Ausbau SPD fordert Geld für Kreisverkehr in Duisdorf

Duisdorf · Am Duisdorfer Bahnhof sollen Parkplätze ausgebaut werden - Politiker wollen das Geld aber lieber anders verwenden. Eine Anfrage an die Stadt bleibt aber unbeantwortet.

 Viel Freiraum auf den Park-and-Ride-Plätzen am Duisdorfer Bahnhof. Die SPD will das Geld für deren Ausbau lieber anders verwenden.

Viel Freiraum auf den Park-and-Ride-Plätzen am Duisdorfer Bahnhof. Die SPD will das Geld für deren Ausbau lieber anders verwenden.

Foto: Benjamin Westhoff

Morgens und abends das gleiche Bild: Stoßstange an Stoßstange quält sich der Verkehr in Duisdorf über die B56, der Hauptverbindung zwischen dem südlichen Rhein-Sieg-Kreis und dem Bonner Zentrum. Seit Jahren fordern Anwohner und Politiker, die aktuelle Verkehrssituation in Duisdorf zu entschärfen und die Belastung für die Anwohner deutlich zu verringern. Getan hat sich bisher nicht viel.

Seit 2012 diskutiert, jedoch nicht beschlossen, ist beispielsweise der Bau mehrerer Kreisel zwischen Rathaus und Derlestraße. Durch den Ausbau des Radwegenetzes und zusätzlicher Buslinien aus anderen Stadtteilen zu den S-Bahn-Haltestellen wollen die Hardtberger Kommunalpolitiker zudem Autofahrer zum Umsteigen bewegen. „Insbesondere für die Verbindung vom Brüser Berg und der Hardthöhe Richtung Duisdorf Bahnhof gibt es deutlich Potenzial“, ist die Hardtberger SPD überzeugt. Sie hat daher eine Große Anfrage zur Verkehrsentwicklung auf die Tagesordnung für die Sitzung der Bezirksvertretung Hardtberg an diesem Dienstag setzen lassen.

Diskutiert werden muss nach Ansicht der SPD auch über die Park-and-Ride-Plätze am Bahnhof Duisdorf. Denn nach Beobachtung der Sozialdemokraten sind sie nur selten ausgelastet. Durch den Bau neuer S-Bahn-Haltepunkte sei der Bedarf zudem deutlich reduziert. Daher könnte auf den für rund 360 000 Euro geplanten Ausbau verzichtet und dieses Geld stattdessen für den Bau eines Kreisels an der Kreuzung Rochusstraße und Am Burgweiher verwendet werden.

Prüfung der Anfrage "zu umfangreich"

Eine Antwort seitens der Verwaltung werden die Fraktionen in der Sitzung jedoch nicht erhalten, da entsprechende Prüfungen zu umfangreich seien. Sie empfiehlt, einen Antrag an den Hauptausschuss zu stellen, da die verkehrsplanerischen Projekte für Hardtberg und Bonn sowie Planungen im Bereich Radverkehr und ÖPNV „bis zur Sommerpause zurückgestellt werden müssen, um anlässlich der Qualifizierungsphase des Förderprojektes ,Emissionsfreie Innenstadt' den Förderantrag fristgerecht“ zu stellen.

Bei allem Verständnis für die umfangreichen Aufgaben, die innerhalb der Verwaltung derzeit erledigt werden müssten, „so eine Antwort habe ich in meiner jahrelangen kommunalpolitischen Arbeit noch nicht bekommen“, beklagt Bert Moll von der CDU. „Natürlich sehe ich, dass die Verwaltung derzeit im Planungsbereich viel Arbeit hat. Aber auf eine Große Anfrage muss man doch reagieren und nicht die Notbremse ziehen“, sagt er. „Offenbar fehlt die Bereitschaft zum Dialog.“

Dass die Verkehrssituation in Duisdorf dringend verbessert werden muss, das ist auch den Grünen klar. „Es muss dringend etwas geschehen. Aber wir brauchen für eine Entscheidung mehr Informationen“, sagt Gertrud Smid.

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