Kanalbau an der Hauptstraße Lengsdorf droht ein Verkehrskollaps durch Kanalbau

Lengsdorf · Ab dem 26. März geht es nur noch über Einbahnstraßen durch den Ortskern. Auf rund 300 Metern Länge, von der Lingsgasse bis zur Frechengasse, wird der rund 100 Jahre alte Betonkanal erneuert.

Lärm und Dreck, fehlende Parkplätze, eingeschränkte Zufahrten zu den Grundstücken und dazu noch neue Verkehrsführungen kommen auf die Bürger in Lengsdorf in nächster Zeit zu: Der Kanalbau in der Lengsdorfer Hauptstraße, der monatelang dauern wird, wirft seine Schatten voraus. Am Montag hat die beauftragte Tiefbaufirma mit dem Einrichten der Baustelle begonnen und schon große Teile des Dorfplatzes dafür in Beschlag genommen. Das Buswartehäuschen wurde demontiert und abtransportiert. Baucontainer wurden aufgestellt, zwei Bagger und ein Lastwagen warten auf ihre Einsätze.

Auf rund 300 Metern Länge, von der Lingsgasse bis zur Frechengasse, wird der rund 100 Jahre alte Betonkanal erneuert. Die Bauarbeiter beginnen in der Lingsgasse, wo in offener Bauweise – also bei geöffneter Erdoberfläche in einem Graben – zunächst ein Kanalteilstück mit Kontrollschacht erneuert wird.

Derzeit gelten noch die üblichen Verkehrsführungen, das wird sich aber in zwei Wochen wegen der beengten Platzverhältnisse ändern: Die Lingsgasse wird ab Montag, 26. März, zur Einbahnstraße von der Straße Im Mühlenbach bis zur Uhlgasse (sozusagen „von unten“ bis zur Kirche), die Verkehrsführung verläuft dann teils über den Dorfplatz.

Die Gegenrichtung zu befahren, wird dann nicht mehr möglich sein. Die Umleitung führt über die Provinzialstraße, Frechengasse, An der Ohligsmühle und Im Mühlenbach für Autofahrer in Richtung Endenich oder Ippendorf.

Ortsausschuss: "OP am offenen Herzen"

Die Stadt bittet für die Umstände schon mal vorher um Verständnis: „Wegen des Umfangs der Gesamtmaßnahme ist es unvermeidlich, dass es zu Verkehrsbehinderungen kommt“, heißt es in dem Bürgerbrief, der an die Haushalte verteilt wurde. Auch Christoph Schada, der Vorsitzende des Ortsfestausschusses, ist sich dessen bewusst und sprach sogar von einer „OP am offenen Herzen“. Eine Bürgerversammlung im Vorfeld, um die Probleme zu besprechen, hat es nicht gegeben. Die SPD hatte vergeblich darauf gedrängt. Stattdessen wurde den Lengsdorfer Anliegern ein Blatt mit wenigen Informationen und fehlendem Zeitplan zugestellt. Allerdings gab es eine Liste von unterschiedlichen Ansprechpartnern bei der Stadt.

Der Kanal wird in fünf Abschnitten gebaut. Für Schada gibt es dabei einige Punkte, die nicht verhandelbar sind. Die Erreichbarkeit der Häuser und Geschäfte müsse gewährleistet bleiben, das gelte besonders für den Betrieb der Firma Elektro Manns. Und: „Die eingeschränkte Parkplatzsituation muss auf ein erträgliches Maß beschränkt werden, gerade auch auf dem Dorfplatz“, fordert er. Am Ende müsse der Urzustand der Straße wieder hergestellt werden, was auch die Poller, Radständer, Laternen, Grünbeete und noch fehlenden Straßenbäume einschließe.

Das große Ziel ist, dass der Kanalbau bis zum Weinfest vom 14. bis 16. September beendet ist. Denn dann wollen die Lengsdorfer auf dem Dorfplatz feiern – ohne Baumaschinen. Auf diesen Termin hat Schada die Stadt in einem Besprechungstermin ganz besonders hingewiesen. Für die Maifeier und weitere Veranstaltungen reiche der verkleinerte Platz aus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort