Verkehrsprobleme an der Julius-Leber-Straße Haltelinie am Brüser Berg soll Unfälle verhindern

Duisdorf/Brüser Berg · Autofahrer missachten häufig das Hinweisschild "Bei Rot hier halten" an der Julius-Leber-Straße. Die Stadt will es deshalb tiefer hängen und auf der anderen Straßenseite ein zweites Schild aufstellen.

 Am Ende der Julius-Leber-Straße: Autofahrer warten bei Rot trotz des Hinweisschildes oft an der vorderen Haltelinie. Blieben sie an der hinteren Linie stehen, wäre die Ampel besser zu sehen.

Am Ende der Julius-Leber-Straße: Autofahrer warten bei Rot trotz des Hinweisschildes oft an der vorderen Haltelinie. Blieben sie an der hinteren Linie stehen, wäre die Ampel besser zu sehen.

Foto: Rolf Kleinfeld

Bei der Diskussion um Unfälle auf dem Konrad-Adenauer-Damm und besonders am Kreisel, der zum Brüser Berg führt, taucht immer wieder die Ampel an der Julius-Leber-Straße als Problemfall auf. Wer dort über den KAD-Kreisel fahren will, ist in der Vergangenheit häufiger schon bei Rotlicht losgefahren, weil die Ampel im Kreisverkehr schon auf Grün umsprang. Zumindest ein Unfall war in diesem Jahr darauf zurückzuführen.

Die Stadt hat versucht, das zu verändern, indem sie 2014 zusätzlich eine zweite Haltelinie angebracht hatte, damit Autofahrer die eigene Ampel besser sehen können. Doch das wird sehr häufig ignoriert, und viele Fahrzeugführer fahren nach wie vor bis zur ersten Haltelinie vor, zeigte jetzt eine Ortsbesichtigung des GA mit Vertretern der Stadtverwaltung. „Bei dem besagten Unfall stand ein Wagen vorne, der Autofahrer dahinter sah, dass die Ampel im Kreisel auf grün stand und hat gehupt“, sagt Axel Reiß vom Straßenverkehrsamt. Daraufhin sei der Vordermann (bei Rot) losgefahren und habe den Unfall verursacht.

Bei dem Ortstermin kam auch der Hinweis eines Lesers zur Sprache, wonach das Hinweisschild „Bei Rot hier halten“ zu hoch hänge und aus vielen Autos schlecht zu sehen sei . „Stimmt“, sagte Tiefbauamtsleiter Peter Esch spontan. Mehr noch: Er sagte nicht nur zu, das Hinweisschild niedriger aufhängen zu lassen, sondern zugleich auch ein weiteres Schild mit derselben Aufschrift zusätzlich auf die rechte Seite installieren zu lassen. „Das ist keine große Sache, das geht relativ schnell“, meinte er.

Ein anderer Hinweis ist in seinen Augen jedoch nicht umsetzbar, nämlich die vordere Haltelinie kurzerhand abzufräsen, damit Autos ausschließlich an der hinteren Linie auf Grün warten – also dort, wo sie auch warten sollen. Wenn das passiere, so Esch, müsse die sogenannte Zwischenzeit verlängert werden, also die Zeit, in der die Ampel für alle Verkehrsteilnehmer Rot zeigt. „Und das würde einen Leistungsverlust für die Kreuzung bedeuten.“ Würde man die Haltelinie abfräsen und die Schaltung nicht wie dann vorgeschrieben verändern, sei die Stadt bei einem Unfall in der Haftung, weil die Umlaufzeiten nicht den gesetzlichen Vorgaben entsprächen.

Wenn am Kreisel und auf dem Konrad-Adenauer-Damm Unfälle passieren, dann meist nicht durch zu hohes Tempo der Autos. Statt dessen würden Rotlicht und Vorfahrt missachtet, hatte Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa im Spätsommer bei ihrem Jahresgespräch mit Bezirksbürgermeisterin Petra Thorand zu den Unfallursachen mitgeteilt. Dennoch hatte die SPD ein Tempolimit auf 50 statt 70 gefordert, was kurz darauf in der Bezirksvertretung Hardtberg abgelehnt worden war.

Axel Reiß vom Straßenverkehrsamt glaubt, dass es nicht an der Verkehrsmenge von rund 45.000 Kfz pro Tag liegt, dass es hier in der Vergangenheit so oft zu Unfällen kam. „Es sind viel häufiger individuelle Fehler der Autofahrer. Und alle drei Unfälle in diesem Jahr passierten an verschiedenen Stellen.“

Dass sich Kollisionen am KAD und dem Kreisel vollständig abstellen lassen, glaubt er indes nicht. „Im Grunde handelt es sich hier um vier verschiedene Kreuzungen. Und an einem solchen Knoten wird es ganz ohne Unfälle nicht gehen.“ Zumindest aber habe schon mal die Häufigkeit nachgelassen, so dass dieser Ort nicht mehr als Unfallbrennpunkt geführt wird.

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