Unfallflucht in Duisdorf Empörung über flüchtigen Raser

Duisdorf · Ein 26-Jähriger ist mit seinem Auto vor der Polizei geflüchtet und hat dabei einen Hund in Alfter-Witterschlick überfahren. Der Besitzer des getöteten Hundes sagt, der Autofahrer sei absichtlich auf ihn zugefahren.

Die riskante Flucht eines 26-jährigen Autofahrers vor der Polizei hat für eine Familie ein trauriges Nachspiel. Bei der rücksichtslosen Fahrt, die am Freitag in der Alfterer Straße in Dransdorf begann und in einem Waldstück kurz vor Witterschlick endete, wurde der fünfjährige Yorkshire-Terrier Lotta der Familie überfahren und starb noch an Ort und Stelle.

Nicht nur, dass deshalb jetzt große Betroffenheit herrscht, der Hundehalter hat vor der Polizei auch ausgesagt, dass er selbst in großer Gefahr war. „Ich gebe zu Protokoll, dass der Fahrer des Mercedes das Fahrzeug absichtlich in meine Richtung am Straßenrand gelenkt hat und mindestens billigend in Kauf genommen hat, mich zu verletzen bzw. zu überfahren oder gar zu töten“, so die Einlassung des Mannes, der namentlich nicht genannt werden will.

Als der GA ihn gestern besuchte und den Ort, an dem es passierte, in Augenschein nahm, präzisierte der Hundehalter die Begebenheit. Beim täglichen Spaziergang mit Lotta durch den Wald habe er das Aufheulen eines Motors gehört, kurz bevor er vom Waldweg auf die Witterschlicker Allee gelangte.

„Ich konnte aber nicht zuordnen, woher dieses Geräusch kam, da ich noch zwischen den Bäumen war“, berichtet der Mann. „Als ich auf der Straße war, sah ich ein Fahrzeug mit ungeheuer hoher Geschwindigkeit auf mich zurasen.“ Er nimmt an, dass es mit mehr als Tempo 100 fuhr. „Ich riss die Hände hoch, um anzudeuten, dass der Fahrer viel zu schnell war. Der aber – so mein Eindruck – erhöhte noch die Geschwindigkeit und machte einen kleinen Schlenker auf mich zu, als ob er mich überfahren wollte.“ Er habe dann einen Satz von der Straße in die Büsche gemacht, um sich zu retten. Sein kleiner Hund aber sei von dem Fahrer absichtlich überfahren worden und habe einen Genickbruch erlitten. Er habe deshalb Strafanzeige gestellt. „Und sollte es zum Prozess kommen, werde ich als Nebenkläger auftreten“, kündigt der Hundehalter an.

Die Polizei bestätigte den Sachverhalt und hat die Ermittlungen deshalb auf den Tatbestand der Gefährdung im Straßenverkehr ausgeweitet. „Diese Strafandrohung ist nicht ohne“, sagte Polizeisprecher Robert Scholten dem GA. Darauf stehe Freiheitsentzug bis fünf Jahre oder eine Geldstrafe. Der 26 Jahre alte Fahrer ist nach wie vor flüchtig. Sein Mercedes war im Wald verlassen aufgefunden worden. „Der Mann ist der Polizei bestens bekannt“, so Scholten. Er werde mit Haftbefehl wegen Eigentumskriminalität gesucht. Ihm werde unter anderem Tankbetrug zur Last gelegt. Die Festnahme werde aber dadurch erschwert, dass der Polizei kein fester Wohnsitz des Mannes bekannt sei.

Die rasende Fahrt ist noch unter dem Aspekt zu sehen, dass in der Witterschlicker Allee häufig Kinder auf der Straße vor den Wohnhäusern spielen. Eine Mutter meinte danach: „Als ich auf unserer Straße die quietschenden Reifen hörte, war ich froh, dass unsere Kinder sich noch in der Einfahrt befanden. . . nicht auszudenken.“

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