Kommentar zur Gewerbeschau Das Ende einer Ära

Meinung | DUISDORF · Die Duisdorfer Gewerbeschau macht ein Jahr Pause. Wenn nicht schnell ein neues Konzept kommt, könnte sie auch vor dem endgültigen Aus stehen.

Open Air Veranstaltungen sind für die Organisatoren immer ein großes Risiko. Das Wetter kann's verhageln, es gibt Konkurrenzveranstaltungen und womöglich schleicht sich nach etlichen Jahren auch ein Gewöhnungs- und Abnutzungseffekt ein.

Die Gewerbeschau in Duisdorf hat sich 34 Jahre lang gehalten und ist die älteste Leistungsschau dieser Art in Bonn. Das ist beachtlich. Der örtliche Handel und das Gewerbe will damit den Kunden zeigen: „Seht her, wir bieten euch etwas in eurem Ort. Wir sind da, die inhabergeführten Geschäfte.“

Doch die Motive der Gewerbetreibenden sind nicht immer gleich. Manche haben gar kein Interesse am aktiven Mitmachen. Andere nehmen teil und öffnen ihre Läden, ohne Standgebühren zu bezahlen – dieses Problem der Trittbrettfahrer ist so alt wie die Gewerbeschau selbst.

Immer weniger Geschäftsleute sind bereit, sich nur aus Werbegründen zu präsentieren, ohne damit viel Geld an einem verkaufsoffenen Sonntag verdienen zu wollen. Andere wollen kurzfristig den Rahm abschöpfen. Vor allem lohnt sich das Geschäft auf der Gewerbeschau für die Betreiber von Imbiss- und Getränkeständen.

Es kann für die Organisatoren immer gut sein, sich und die eigene Veranstaltung zu hinterfragen. Ob es dazu einer Absage bedurft hätte, müssen die beurteilen, die letztlich auch für das Risiko geradestehen. In jedem Fall sollte man die Neukonzeption jetzt nicht auf die lange Bank schieben. Sonst wird es nicht nur eine Auszeit für ein Jahr werden, sondern ein Ende für immer.

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