Abfallentsorgung am Europaring in Medinghoven Chaos nach dem Sperrmüll

Medinghoven · Nach dem Sperrmüll am vergangenen Freitag sah es auf dem Europaring aus wie auf einem Schlachtfeld – wieder einmal. Jede Menge Reste, die gar nichts am Straßenrand zu suchen gehabt hätten, waren liegen geblieben: Kleidung, zertrümmerte Röhrenfernseher und Kartons.

„Ich bin fassungslos“, sagte der CDU-Stadtverordnete Bert J. Moll zu dem Chaos am Europaring. „Es kann doch nicht sein, dass es nach einer Sperrmüllabfuhr so auf den Straßen aussieht.“ Es müsse Bonnorange doch möglich sein, auch die Reste mitzunehmen.

Auch die Wohnungsbaugesellschaften und deren Hausmeister nimmt der Ratsherr in die Pflicht. Nicht nur bei der Reinigung, sondern auch wenn es darum geht, die Mieter darüber zu informieren, was überhaupt zum Sperrmüll gehört.

Es gibt aber ein Problem: Kommt direkt die Müllabfuhr für die Reste hinterher, machen es sich viele Anwohner leicht, und zwar nach dem Motto: „Ich kann rausstellen, was ich will. Die nehmen ja sowieso alles mit.“

Nach dem Sperrmüll fährt ein Aufseher durch die Stadt

Stattdessen fahre nach dem Abholungstermin in allen Revieren ein Aufseher raus, teilte Bonnorange-Sprecherin Birgit Gußmann mit. Am Europaring war er am Montag auf der Suche nach Verursachern des Drecks unterwegs. Ist irgendwo etwas zu beanstanden, „redet er mit den Hauseigentümern oder bei größeren Anlagen mit dem Hausmeister“. Meistens sei dann bald schon alles wieder sauber. Doch auch die Sperrmüllfahrer würden häufig rote Zettel ankleben, die Hinweise zur richtigen Entsorgung liefern.

„In vielen Gebieten ist es besser geworden“, sagte Gußmann. In Tannenbusch zum Beispiel gebe es enge Kontakte zu den Wohnungsbaugesellschaften und dem Quartiersmanagement. Doch wenn alles nichts hilft, bleibt am Ende der Schwarze Peter – also das Aufräumen – bei Bonnorange hängen.

„Die unsachgemäße Entsorgung von Müll kommt leider immer wieder in größeren Wohnsiedlungen vor, so auch am Standort Medinghoven“, so Mischa Lenz, Sprecher bei der LEG-Immobilien-Gruppe. Obwohl die Mieter informiert und teils persönlich beraten würden. So gebe es da seit Längerem ein Service-Team, „das unter anderem für die Vor- und Nachbereitung der Sperrmülltage eingesetzt wird“. Auch dieses Mal, am Freitag und Montag.

Letztlich setzt die LEG aber auch darauf, dass die Hausgemeinschaften die Regeln beachten. Eingesammelter Sperrmüll wird übrigens sortiert. Bei Möbeln gibt es laut Gußmann noch genügend Verwertbares, um aus dem Holz zum Beispiel Spanplatten herzustellen.

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